Zu sehen sind Engelsfiguren, welche unter der Decke angebrach wurden.

Erstes Deutsches Engel-Museum: Wiedereröffnung nach Millionen-Umbau

Stand: 19.04.2024, 08:19 Uhr

Am Wochenende wird das Engel-Museum in Engelskirchen wiedereröffnet. Mehr als 3.000 Engel aus aller Welt haben einen neuen Platz gefunden.

Von Susanne Lang-Hardt

Engel gehören in den Himmel. In Engelskirchen ist das anders, dort sind die Engel vor vielen Jahren in die "Alte Schlosserei" gezogen. Sie liegt auf dem früheren Firmengelände der seit Jahrzehnten stillgelegten und umgebauten Fabrik "Ermen und Engels". Doch im Museum, das der Engel-Verein in Eigenregie führt, war es viel zu eng. Der Eingang war nicht barrierefrei und vieles war improvisiert.

Im Museum ist jetzt nicht nur viel mehr Platz für die Exponate, sondern auch ein "außerschulischer Lernort" entstanden, in dem sich Kinder und Jugendliche in entspannter Atmosphäre in die Welt der Engel entführen lassen können.

Dazu kommt ein lichtdurchfluteter, hoher Saal, das "Engel-Forum". Eine mobile Glaswand gibt dort den Blick in den Engel-Garten mit dem alten, hohen Ahorn frei. Im Forum ist viel Platz für Vorträge, Feiern und ab Mai dann auch für Trauungen. “Man kann hier sozusagen unter Engeln heiraten“, sagt Lukas Schlichtebrede vom Engel-Museum.

Hunderttausende Fördermittel machten Anbau möglich

Der Engelskirchener Architekt Ralf Rother, selbst im Vorstand des Engel-Vereins, hat mit seinem Büro die Planung übernommen und das Museum innerhalb von fünf Monaten erweitert. "Ohne Fördermittel und Spenden wäre das nicht möglich gewesen, die Kosten von rund 640.000 Euro zu stemmen", sagt Rother.

Es gab Geld von der NRW-Stiftung, der Engelskirchener Bürgerstiftung und aus dem europäischen LEADER-Topf, der Projekte auf dem Land fördert.

Engel-Museum wächst stetig

Das Museum hat nicht nur die Sammlung des Kürteners Johann Fischer übernommen, es ersteigert auch immer wieder Engel, die ein neues Zuhause suchen, so wie der Erzengel Michael aus dem 18. Jahrhundert. Er stammt aus dem Nachlass der als "Erfinderin der Schönheitsfarm" bekannten Gertrud Gruber, die vergangenes Jahr über 100jährig am Tegernsee verstarb.

Zu sehen ist eine Treppe im Engel-Museum.

Ob Treppe oder Himmelsleiter: Der Weg zu den Wolken im Engel-Museum führt hier hoch.

Andere Engel werden dem Museum geschenkt. Darunter haben viele ihren Platz in der Himmelsleiter gefunden, einem echten Hingucker.

Fast 1.000 kleine Engel hängen in der Himmelsleiter ordentlich aufgereiht neben- und übereinander. Die Himmelsleiter windet sich meterhoch vom Ausstellungsraum aus hoch auf die Empore. Neben der Installation führt eine Treppe die Besucher über Stufen Richtung Himmel, mitten hinein in Schönwetterwölkchen auf zartblauem Untergrund.

Erstes Engel-Museum: Wiedereröffnung nach Millionen-Umbau

WDR Studios NRW 15.04.2024 00:41 Min. Verfügbar bis 19.04.2026 WDR Online


Zu sehen ist eine Koje, welche Kandelaber in Engelform zeigt.

Reise in die Vergangenheit: Diese Koje zeigt Kandelaber in Engelform.

Von der kunstvoll bemalten Holzdecke schweben Engel an unsichtbaren Fäden durch den Raum. Da geht dem Besucher das Herz auf. Der Kunsthistoriker Uwe Bathe und Kuratorin Beate Gatzsch haben die Ausstellung konzipiert.

Schutzengel sind auch dabei

Beim Besuch des Engel-Museums lassen sich gerade für Famliien generationsübergreifende Erinnerungen schaffen. Für manche ist es auch nur eine Zeitreise in die gemütlichen Wohnstuben des vergangenen Jahrhunderts. Ab Sonntag, 21. April 2024 ist das Museum erstmals nach dem Umbau wieder für Besucher geöffnet.

Unser Quelle:

  • WDR-Reporterin vor Ort