Ausgabe Pessach auf Rädern in Düsseldorf

Jüdische Gemeinde in Düsseldorf verteilt Pessach-Pakete

Stand: 27.03.2021, 19:04 Uhr

Am Samstag hat das jüdische Pessach-Fest begonnen, doch der Lockdown lässt die Gemeinde weder zusammenkommen noch die richtigen Speisen einkaufen. Um feiern zu können, hat sich die Gemeinde etwas einfallen lassen.

Von Charlotte Hoffmann

Eigentlich würde die jüdische Gemeinde in Düsseldorf am Samstagabend im Gemeindezentrum das Pessach-Fest beginnen. Es ist eines der wichtigsten jüdischen Feste und findet jährlich vom 27. März bis zum 4. April statt. Eigentlich. Doch die Corona-Pandemie verändert auch dieses Jahr das Fest. Zum einen, weil nur Treffen im kleinen Kreis erlaubt sind, zum anderen, weil es schwierig ist, die richtigen Lebensmittel dafür zu bekommen.

Pessach-Pakete für die Gemeindemitglieder

Pessach ist für die jüdische Gemeinde das Fest der Freiheit. Es erinnert an die Befreiung aus der Versklavung in Ägypten. Das mehrtägige Fest startet mit dem Seder-Abend, an dem man sich in der Gemeinde trifft und gemeinsam speist und trinkt.

Das ungesäuerte Brot Mazze darf dabei beispielweise nicht fehlen, denn zum jüdischen Glauben gehören auch feste Speisevorgaben. Wegen der Corona-Beschränkungen und wegen des großen Andrangs zum Fest, können allerdings nicht alle Gläubigen wie gewohnt in den koscheren Supermarkt gehen. Deshalb hat sich die jüdische Gemeinde in Düsseldorf etwas einfallen lassen: "Pessach auf Rädern".

Ein Projekt, das bereits im vergangenen Jahr ins Leben gerufen wurde: Vor dem koscheren Supermarkt "Lechaim" in Düsseldorf steht dafür ein kleiner Wagen, der kostenlos Pessach-Pakete ausgibt. Das Paket enthält unter anderem ungesäuertes Brot, koscheren Wein und Salzgurken. Gemeindemitglieder bekamen im Vorfeld einen Gutschein dafür. So sollen die Feierlichkeiten zumindest im Familienkreis stattfinden können.

Der Pessach-Wagen steht nicht nur in Düsseldorf, sondern an einigen Tagen auch in Ratingen, Neuss und Leverkusen. Weil "Pessach auf Rädern" schon so gut angenommen wurde, kann sich die Gemeinde vorstellen, dass der Wagen auch über die Corona-Zeit hinaus zum Einsatz kommt.

Die jüdische Gemeinde in Düsseldorf ist mit etwa 7.000 Mitgliedern die drittgrößte in Deutschland.