Düsseldorf gilt international als Hochburg für Schönheits-OPs. Das Geschäft mit Haartransplantationen, Botox & Co. floriert hier seit Jahren. Die Nachfrage ist so groß, dass zwei Beauty-Salons wohl mitverdienen wollten. Allerdings ohne Zulassung und somit illegal. Dem ist das Düsseldorfer Ordnungsamt jetzt auf die Schliche gekommen. Zwei Betriebe wurden daraufhin wegen medizinischer Behandlungen ohne Zulassung, abgelaufener Arzneimittel und möglicher Körperverletzung geschlossen.
Haartransplantations-OPs ohne Fachpersonal und Ärzte
Haartransplantationen werden immer beliebter.
Die Streife des Düsseldorfer Ordnungsamtes war zunächst in der vergangenen Woche (16.10.2024) einem Hinweis auf mögliche illegale Haartransplantationen in einem Beauty-Salon im Stadtteil Garath nachgegangen. Bei der Kontrolle platzten die Mitarbeiter gleich in zwei OPs, die von nicht-ärztlichen Personen durchgeführt wurden. Auch die lokale Betäubung sei von einer nicht-qualifizierten Mitarbeiterin des Salons durchgeführt worden, so ein Stadtsprecher.
Haar-OP-Patienten mussten ins Krankenhaus
Das Ordnungsamt zog daraufhin das Gesundheitsamt sowie die Polizei hinzu, da der Salon bereits mehrfach straf- und ordnungsrechtlich auffällig geworden war. Während der Kontrolle musste für die beiden Haartransplantations-Patienten der Rettungsdienst angefordert werden, da sie über Schmerzen klagten. Anschließend wurden sie ins Krankenhaus gebracht.
Illegale Botox-Lippen für 80 Euro
Wenige Tage später (21.10.2024) wurde ein Nagelstudio in der Düsseldorfer City von zwei Ordnungsamt-Mitarbeitern in zivil aufgesucht. Anlass waren mutmaßliche Botoxbehandlungen ohne ärztliche Zulassung. 80 Euro sollten die Inkognito-Beamten für das Aufspritzen der Lippen mittels Botox zahlen. Bei der Durchsuchung des Salons wurden sämtliche Arzneimittel sichergestellt, die aus dem Ausland stammten und bereits abgelaufen waren.
Für beide Geschäfte wurde kein Gewerbe angemeldet. Die Betreiber beider Beauty-Salons müssen ein Bußgeld zahlen und die Düsseldorfer Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Vorsicht vor Dumping-Preisen
Die Stadt Düsseldorf warnt davor, dass das Arzneimittel Botox nur von Ärztinnen und Ärzten gespritzt werden darf. Wer sich für Beauty-OPs interessiere, solle als möglicher Patient stutzig werden, wenn die Angebote weit unter Normalpreis liegen, der Kontakt nur über Social Media erfolge oder die Behandlungen in Nagelstudios, Wohnungen, Kellergeschossen, Hotels oder Beauty-Salons stattfinden. Wer unsicher ist, ob das Angebot professionell ist, kann sich an das Düsseldorfer Gesundheitsamt wenden - per Mail unter gesundheitsberufe@duesseldorf.de
Unsere Quellen:
- Stadt Düsseldorf