Betrugsverdacht Islamistischer Prediger und Influencer I WDR aktuell
01:50 Min.. Verfügbar bis 10.10.2026.
Spenden-Betrug? Islamistischer TikTok-Star in Düsseldorf festgenommen
Stand: 10.10.2024, 08:11 Uhr
Die Ermittler haben Details zur Festnahme des bekannten Influencers bekannt gegeben. Es geht um mehrere Hunderttausend Euro.
Von der Redaktion
Abdelhamid ist bei Social-Media-Usern bekannt. Allein bei Instagram hat er mehr als 200.000 Follower, bei Tiktok 15 Millionen Likes. Der 33-Jährige hat also auch Einfluss. Er gibt sich als eine Mischung aus Islam-Prediger und Gangster-Rapper. Mit nach hinten gedrehter Baseball-Kappe oder einer Kapuze auf dem Kopf hält er lange Reden, zum Beispiel über den jüngsten Tag, an dem Gott als Richter alle Menschen zur Rechenschaft ziehen wird. Dabei wirkt er sehr charismatisch. Er kann vor allem viele junge Menschen erreichen, sagt Düsseldorfs Polizeipräsidentin.
19 Mal soll er zu Spenden aufgerufen haben, für wohltätige Zwecke unter anderem für bedürftige Kinder. Nach jedem Aufruf habe es hunderte Überweisungen gegeben, so die Ermittler. Mehr als 350.000 Euro seien dabei zusammen gekommen. Das Geld soll sich Abdelhamid in die eigene Tasche gesteckt haben.
Viel Bargeld und Fluchtgefahr
Etwa 20.000 Euro an Bargeld fanden die Ermittler bei den Durchsuchungen
Wegen aktuter Fluchtgefahr griffen die Ermittler am Mittwoch zu. Sie durchsuchten drei Wohnungen in Düsseldorf. Abdelhamids Frau und seine Schwester sollen an dem Betrug beteiligt gewesen sein. Gegen ihn selbst wird wegen des Verdachts auf erwerbs- und bandenmäßigen Betrug, nicht wegen extremistischer Umtriebe, ermittelt.
Düsseldorfs Polizeipräsidentin Miriam Brauns (2.vl.) berichtet mit der Staatsanwältin Laura Neumann (r.) über die Ergebnisse der Ermittlungen mit dabei sind die Leiterin der Direktion Kriminalität Annette Henning und Pressesprecher Raimund Dockter.
Außerdem wurde die Wohnung eines Zeugen durchsucht. Dabei stellten die Ermittler Handys, Laptops, Rolexuhren, gut 20.000 Euro Bargeld und ein Luxusauto sicher. Der Beschuldigte wollte sich möglicherweise nach Dubai absetzen. Er und die beiden beschuldigten Frauen schweigen zu den Vorwürfen.
Schon länger im Verdacht
Zuvor war ein Haftbefehl gegen ihn erlassen worden. Im Rahmen der "EK Spende" ermitteln Beamtinnen und Beamte der Düsseldorfer Kriminalpolizei schon seit längerer Zeit gegen den 33-Jährigen. Ihm drohen zwischen einem und zehn Jahre Haft.
Unsere Quelle:
- Polizei Düsseldorf
Über diesesThema berichten wir am 10. Oktober im Radio bei WDR 2 und im Fernsehen in der Lokalzeit aus Düsseldorf.