"Ich bin sicher, dass wir uns noch lange an diesen Tag zurückerinnern werden", sagte Henriette Reker kurz bevor sie die Urkunde für die neue Städtepartnerschaft unterzeichnete. Ein wichtiger Moment für beide Städte, denn seit dem russischen Angriffskrieg vor zwei Jahren hatten Köln und Dnipro bereits eine Projektpartnerschaft gepflegt. Jetzt wurde daraus eine offizielle Städtepartnerschaft.
Hilfe nach russischem Angriffskrieg
Nachdem der russische Angriffskrieg im Februar 2022 begonnen hatte war schnell klar, dass die Stadt Köln im Rahmen einer Projektpartnerschaft Hilfe leisten möchte. Die Wahl fiel auf die Großstadt Dnipro, die viertgrößte Stadt in der Ukraine.
In einer Sitzung des Rats der Stadt Köln im Juni 2022 wurde der Beschluss gefasst, in der Regionalhauptstadt wichtige humanitäre Hilfe zu leisten und die entwicklungspolitische Zusammenarbeit zu fördern.
Der Bürgermeister von Dnipro und Henriette Reker betonten die Freundschaft der beiden Städte
Oberbürgermeisterin Henriette Reker sagte damals in einer Videoansprache: „Die Menschen in Dnipro können sich auf uns verlassen." Danach wurden kontinuierlich Spenden von Köln nach Dnipro transportiert. Unter anderem Lebensmittel, Arzneimittel, Schutzkleidung, Generatoren oder auch KVB-Busse.
Der Bürgermeister von Dnipro, Borys Filatov, bedankte sich noch einmal für diese Hilfe: "Wir sind allen Kölnerinnen und Kölnern für die guten Taten sehr dankbar." Er gab auch bekannt, dass der größte Boulevard der Stadt, nun zum Köln Boulevard umbenannt werden soll.
Austausch in Kultur, Wissenschaft und Bildung
Die dauerhafte Städtepartnerschaft soll es jetzt möglich machen, dass beide Städte näher zusammenwachsen und auch der Austausch in den Bereichen Kultur, Wissenschaft oder Bildung gefördert wird.
"Wir werden uns ewig an diejenigen erinnern, die der Ukraine in diesen schweren Zeiten beigestanden sind", schrieb Borys Filatov in das goldene Buch der Stadt
Im Rahmen der neuen Zusammenarbeit soll auch irgendwann der Wiederaufbau der ukrainischen Stadt unterstützt werden. Bis dahin soll auch während des Krieges weitere Hilfe geleistet werden. Aktuell werde geprüft, ob Kranken- und Rettungswagen nach Dnipro geschickt werden können, so Henriette Reker.
Dnipro ist Kölns 23. Partnerstadt
Köln pflegte bislang zu 22 Städten Partnerschaften - die letzte Partnerschaft wurde vor 13 Jahren abgeschlossen. Dnipro ist jetzt die 23. Partnerstadt. Vor dem Angriffskrieg haben dort, ähnlich wie in Köln, rund eine Millionen Menschen gewohnt. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs ist die Stadt mit ihrer zentralen Lage innerhalb der Ukraine ein wichtiges Drehkreuz für Binnengeflüchtete. Immer wieder wird die Stadt von Russland beschossen.
Quellen:
- Reporterin vor Ort
- Stadt Köln
Über dieses Thema berichtet der WDR am 28.08.2024 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit Köln und im Radio auf WDR 2.
