Es braucht Feingefühl und die richtige Technik, um die tontiefste freischwingende Glocke der Welt zu reinigen. Von oben nach unten säubern Metallrestauratorin Claudia Magin und ihr Kollege Micha Peteler die Petersglocke - mit Besen, Bürsten, Schwämmen und Wasser.
"Die Glocke besteht aus patinierter Bronze, deshalb dürfen wir keine Chemie verwenden. Wir putzen den Dicken Pitter ganz behutsam und Stück für Stück", berichtet Metallrestauratorin Claudia Magin.
Vogelkot auf der Glocke
An Stellen, an denen die Glocke schon sauber ist, schimmert die Bronze wieder grünlich-braun. Vorher war der Dicke Pitter voller Vogelkot. "Durch die vier Schall-Luken im Südturm müssen die Vögel reingekommen sein. Bisher hatten wir da keine Probleme", sagt Claudia Magin. Um künftig gewappnet zu sein, ist schon ein Taubenabwehr-Beauftragter bestellt und die Schall-Luken im Südturm sollen mit Netzen geschützt werden.
Vor 100 Jahren gegossen
Die Petersglocke ist für die Kölner eine Stück Heimat. Wenn sie mit ihrem wuchtigen, tiefen C läutet, hält die Stadt inne. Gegossen wurde die 24 Tonnen schwere Glocke vor einhundert Jahren im thüringischen Apolda. Nur da wollte man damals das finanzielle Risiko eingehen.
Bis heute hat die Glocke ihren Platz im Südturm des Kölner Doms. Bis etwa Mitte März soll der Dicke Pitter komplett sauber sein, rechtzeitig vor seinem 100. Geburtstag im Mai.