"Nazis raus, Nazis raus!" Mit diesen Rufen empfangen die Demonstrantinnen und Demonstranten am Montagabend den AfD-ler Maximilian Krah am Bürgerhaus in Düsseldorf-Bilk. Nach Einschätzung der Polizei sind rund 500 Protestler gekommen. Der Veranstalter spricht von 800 Menschen. Aufgerufen hatte unter anderem das Bündnis "Düsseldorf stellt sich quer".
Unter den Demonstranten ist auch Hannah Hübecker. Die 23-Jährige kommt aus Düsseldorf und studiert in Essen. "Ich bin heute hier, damit wir alle laut zeigen, dass die Mehrheit der Gesellschaft keine Nazis will", sagt sie. Man dürfe jemandem wie Maximilian Krah nicht einfach die Bühne überlassen.
Studentin Hanna aus Düsseldorf protestiert gegen den Besuch von Maximilian Krah (AfD).
"Max, das ist veraltet wie das Fax", steht deshalb auf einem Pappschild von Hannah. Auch andere Demo-Teilnehmende halten Schilder mit Sprüchen wie "Menschenrechte statt rechte Menschen" hoch.
Einladung von Maximilian Krah empört Demonstranten
Die Demonstranten in Düsseldorf sind grundsätzlich gegen die AfD. Aber dass der Düsseldorfer Ableger der Partei ausgerechnet Maximilian Krah eingeladen hat, empört sie besonders. Er hatte zuletzt wegen verharmlosender Äußerungen zur SS und einem Spionageverdacht gegen einen seiner Mitarbeiter sogar innerhalb der eigenen Reihen Gegenwind bekommen.
Die rechte ID-Fraktion im Europaparlament hatte sich seinetwegen gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD ausgesprochen. Im Wahlkampf zur Europawahl erteilte die AfD dem eigenen Spitzenkandidaten Krah schließlich ein Auftrittsverbot.
Den Düsseldorfer AfD-Kreisverband stört das alles offenbar nicht. Er hatte vor der Veranstaltung mitgeteilt, dass man sich über den Besuch von Maximilian Krah freue.
Rangelei zwischen Demonstranten und Polizisten
Die Polizei schützt den Düsseldorfer Veranstaltungsort am Montagabend mit einem Großaufgebot. Zwischenzeitlich ist auch eine Drohne der Einsatzkräfte am Himmel zu sehen.
Polizisten nehmen einen der Protestler in Gewahrsam.
Die Stimmung ist aber ganz überwiegend friedlich. Nur kurz gibt es eine kleine Rangelei, als einige Demonstranten sich nicht von der Polizei auf ihren zugewiesenen Kundgebungs-Platz zurückdrängen lassen wollen. Ein Protestler wird vorübergehend in Gewahrsam genommen. Außerdem spricht die Polizei für zwei Demonstrierende Platzverweise aus.
Unsere Quelle:
- WDR-Reporter vor Ort
Über dieses Thema berichtet der WDR auch am 09.09.2024 im Fernsehen in der Lokalzeit aus Düsseldorf.
