Teilnehmerinnen des CSD in Wuppertal mit Regenbogenflaggen

CSD in Wuppertal: Gegen den Hass und für die Vielfalt

Stand: 10.09.2022, 21:29 Uhr

Wuppertal hat am Samstag beim Christopher Street Day in Regenbogen-Farben die Vielfalt gefeiert. Der CSD velief friedlich und ohne Zwischenfälle. Der tödliche Angriff auf einen Trans-Mann beim CSD in Münster hat aber auch die Teilnehmer*innen in Wuppertal beschäftigt.

Das Fest stellte den Höhepunkt der "Wochen der Vielfalt" dar. Die Veranstaltung der queeren Community in Wuppertal startete zunächst im Regen. Zirka 300 Menschen hatten sich am Nachmittag auf dem Johannes-Rau-Platz getroffen. Zu Beginn hielten sie mit einer Schweigeminute inne und erinnerten an den Tod des 25-Jährigen, der kürzlich in Münster am Rande einer Versammlung des Christopher Street Days angegriffen wurde und darauf seinen schweren Verletzungen erlag.

Mit Musik-Acts, Gesprächen und einer Demonstration durch die Stadt hat Wuppertal ein Zeichen setzen und die Vielfalt feiern wollen. Außerdem präsentierten sich die Vereine und Gruppen der queeren Wuppertaler Community.

Oberbürgermeister solidarisch mit der queeren Community

Teilnehmerinnen stehen trotz Regen beim CSD in Wuppertal mit Regenbogenflaggen

Teilnehmerinnen stehen trotz Regen beim CSD in Wuppertal mit Regenbogenflaggen

Auch Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind zeigte sich in besonderer Weise solidarisch mit der queeren Community. Anlässlich des Christopher Street Days war auch das Wuppertaler Rathaus mit Regenbogenfahnen geschmückt.

Statistisch gehören ca. 27.000 Einwohnerinnen und Einwohner von Wuppertal der queeren Community an. Allen interessierten Personen sollte die Pride die Möglichkeit geben, mit lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter* und queeren Menschen jeden Alters ins Gespräch zu kommen, so die Veranstalter.

Verunsicherung und persönliche Erfahrungen

Viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des CSD sagten dem WDR, sie seien im Alltag persönlich betroffen von Anfeidungen und berichteten von direkten Erfahrungen mit Queer-Feindlichkeit.

Der Angriff auf den 25-Jährigen transsexuellen Mann in Münster bereitet vielen Sorgen, "dass man nicht mehr so sein kann, wie man ist". Deshalb gingen viele jetzt erst recht auf die Straße, um zu zeigen, dass man bunt, fröhlich und natürlich sei.

CSD in Wuppertal verlief friedlich

Nach einer Christopher Street Day-Veranstaltung in Dortmund sollen am vergangenen Samstag drei Teilnehmer geschlagen und verletzt worden sein. Darauf hatte am Freitag der Dachverband der queeren Community in Dortmund aufmerksam gemacht.

Das Fest in Wuppertal am Samstag ist ohne Hass und Hetze abgelaufen. Die Polizei Wuppertal bestätigte dem WDR am Abend, dass es zu keinerlei Zwischenfällen gekommen sei. Um 19 Uhr zog die CSD-Demo vom Johannes-Rau-Platz aus durch die Stadt. Die Demo endete mit einer Abschlusskundgebung auf dem Vorplatz des Opernhauses. Alles sei friedlich gewesen, teilte die Polizei mit.

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