Bahn sucht nach Kampfmitteln bei Elektrifizierungsarbeiten zwischen Köln und Trier

Lokalzeit aus Bonn 20.03.2024 02:35 Min. Verfügbar bis 20.03.2026 WDR Von Anette Flentge

Zwischen Köln und Trier: Bahn elektrifiziert Eifelstrecken

Stand: 20.03.2024, 16:32 Uhr

Die Bahnstrecke zwischen Köln und Trier soll elektrisch ausgebaut werden. Viele Strecken waren nach der Flut zum Teil stark zerstört. Deshalb gibt es Geld für den Wiederaufbau.

Von Anette Flentge

In Bonn dreht sich der große Bohrer direkt neben den Gleisen. Sieben Meter tief schiebt er sich in die Erde. Dies sei eine Sicherheitsmaßnahme zur Kampfmittelsondierung, sagt Projektingenieurin Pia Gietmann. In die Löcher wird ein Kunststoffrohr eingeführt, durch das eine Sonde eingelassen wird. Mit deren Hilfe wollen sie feststellen, ob sich im Erdreich Eisen oder Stahl befindet. Wenn es dabei einen Verdacht auf alte Munition gibt, werden die Behörden eingeschaltet und der Kampfmittelräumdienst gerufen.

Maßnahmen können zu Beeinträchtigungen führen

Mehrere Personen arbeiten auf einem Gleisbett, hinter ihnen ist ein Kran.

An einigen Stellen sind die Strecken noch eingleisig befahrbar

Das Ganze passiert an insgesamt 922 Standorten, jeweils drei Testlöcher bohren sie jedes Mal. In die Löcher sollen später die Masten für die Oberleitungen eingelassen werden. An denen werden wiederum 210 Kilometer Oberleitungen befestigt. Weil außerdem drei Brücken zu niedrig sind, müssen diese auch erneuert werden.

Dabei kann es auch schon mal laut werden. Teilweise muss nachts gearbeitet werden. Die Bahn bittet die Anwohner um Verständnis. Da, wo die Strecke wie in Bonn zweigleisig ist, fährt die Bahn auf einem Gleis weiterhin. An anderen Stellen wird es Schienenersatzverkehr geben.

Aufbauhilfe nach der Flut

Mehrere Personen arbeiten an einem Gleisbett.

Für das Projekt gibt es 400 Millionen Euro von Bund und Land

Elektrifiziert werden drei Strecken der Eifel-, der Voreifel- und der Erfttalbahn, die zum Teil stark von der Flut zerstört worden waren. Deshalb wurde aus dem Aufbauhilfegesetz ein Sondervermögen aufgebaut, für dieses Projekt werden 400 Millionen Euro von Bund und Land spendiert.

Zwischen Köln und Trier soll die Bahn elektrifiziert  werden. Das Projekt sei deshalb besonders, weil es aus der Hochwasserkatastrophe entstanden sei, sagt Projektleiter Nikolai Kopnow. Außerdem soll es sehr schnell umgesetzt werden: "Sonst hätte man eine Zehn-Jahresfrist angesetzt. Wir versuchen, hier innerhalb von den  5 Jahren einen elektrischen Betrieb zu ermöglichen".

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporterin vor Ort
  • Deutsche Bahn AG

Bahn elektrifiziert Eifelstrecken

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