Aachener Friedenspreis für russische und israelische Initiativen
02:46 Min.. Verfügbar bis 01.09.2025.
Aachener Friedenspreis geht an Menschenrechtsaktivisten aus Russland und Israel
Stand: 01.09.2023, 20:50 Uhr
In Aachen ist am Freitagabend der Friedenspreis verliehen worden. Die Auszeichnung geht seit 1988 an Menschen und Organisationen, die sich gegen Gewalt, Krieg und Rassismus engagieren.
Von Ingo Wagner
Mit dem mit 2.000 euro dotierten Aachener Friedenspreis sind in diesem Jahr ein Netzwerk feministischer Antikriegsaktivistinnen aus Russland und ein Gruppe von Menschenrechtlern aus Israel ausgezeichnet worden.
Die Feminist Anti-War Resistance gründete sich zu Beginn des Überfalls auf die Ukraine mit einem Manifest gegen den russischen Angriffskrieg. Das Netzwerk, das aus der russischen Frauen- und LGBTQIA-Bewegung hervorgegangen ist, organisiert regelmäßig Proteste gegen Putins Regime und gibt eine kremlkritische Online-Zeitung heraus. Er ist heute die größte Initiative in Russland gegen den Krieg.
Eindringlicher Appell der russischen Aktivistinnen
„Der Krieg beginnt zu Hause, und er muss zu Hause enden. Denn er nährt sich von der Gewalt in unserer Gesellschaft“, so die Vertreterinnen der Feminist Anti-War Resistance in ihrer Dankesrede.
Die Preisträgerinnen verhüllten ihr Gesicht bei der Verleihung.
Viele Mitglieder wurden wegen ihres Engagements gegen den Krieg in der Ukraine immer wieder festgenommen und bedroht. Zahlreiche Mitglieder sind daher aus Russland geflohen. Zu ihrem Schutz traten die Aktivistinnen, als sie in der Aachener Aula Carolina den Preis entgegennahmen, anonym und maskiert auf.
Verteidiger der Verteidiger
Der Menschenrechtsfonds Human Rights Defenders Fund ist eine Gruppe von 20 Anwältinnen und Anwälten. Sie bezeichnen sich als „Verteidiger der Verteidiger“. Denn sie setzen sich nach ihren Angaben für Aktivisten ein, die die Menschenrechte verteidigen.
Seit 2011 bekommen Menschen von ihnen Beistand, die bei gewaltfreien Protesten in Israel und in den besetzten Gebieten festgenommen wurden. Die Preisträger warnten in ihrer Dankesrede vor den Folgen der Justizreform und baten um Unterstützung für die Rechte der Palästinenser.
Über dieses Thema haben wir am 01.09.2023 im WDR Fernsehen und im Radio bei WDR aktuell berichtet.