Olympische Spiele in Paris: Ab jetzt wieder Grenzkontrollen
Stand: 21.07.2024, 19:31 Uhr
Wer von und nach Frankreich reist, muss sich weiter auf Kontrollen und Wartezeit einstellen. Bis Ende September wird die deutsch-französische Grenze in beide Richtungen kontrolliert. Zwischen den Niederlanden, Belgien und NRW sind die Kontrollen dafür weggefallen.
Von Philip Brost
Während der Fußball-Europameisterschaft hat Deutschland alle Außengrenzen kontrolliert. Nun ist die EM vorbei, doch das nächste große Sportevent steht schon vor der Tür. In knapp einer Woche beginnen die Olympischen Sommerspiele in Paris. Für die Sicherheitsbehörden ein Grund, erneut Grenzkontrollen einzuführen.
Kontrollen bis Ende September
An der deutsch-französischen Grenze gehen die Kontrollen damit in die Verlängerung. Dort gibt es weiterhin stationäre Grenzkontrollen. Die Maßnahme gilt vom 20. Juli bis 30. September, heißt es aus dem Bundesinnenministerium. Sie deckt damit auch die Paralympischen Spiele ab.
Ziel der Kontrollen ist es, die Sicherheit der Olympischen Spiele zu erhöhen. Mögliche Gefährder sollen dadurch frühzeitig aufgespürt und aus dem Verkehr gezogen werden. Flugreisen sind auch betroffen. Die Grenzkontrollen erfolgen in enger Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden in Frankreich, betont Innenministerin Nancy Faeser (SPD). Sie hat die Kontrollen angeordnet, die auch für Flugreisen nach Frankreich gelten.
Deutschlandweite Kontrollen aufgehoben
Die deutschlandweiten Kontrollen wegen der Fußball-EM sind dafür seit gestern weggefallen. Freie Fahrt gibt es wieder zwischen den Niederlanden, Belgien und Deutschland sowie an den Grenzen zu Luxemburg und Dänemark.
Anders ist die Lage im Osten und Süden von Deutschland. Die Kontrollen für den Grenzverkehr aus der Schweiz, Polen und Tschechien gelten noch bis zum 15. Dezember. Die deutsch-österreichische Grenze wird noch bis zum 11. November kontrolliert, um illegale Migration zu verhindern.
Mehr als 1.000 Festnahmen an der Grenze
Während der Fußball-Europameisterschaft haben die Behörden mehrere tausend unerlaubte Einreisen an den deutschen Grenzen registriert. Seit dem 7. Juni - eine Woche vor Turnierbeginn - habe es 8.300 solcher Fälle gegeben, teilte das Bundesinnenministerium mit. Zudem wurden durch die Kontrollen 1.112 offene Haftbefehle vollstreckt.
Die Grenzkontrollen hätten sich demnach als eine "wirksame Maßnahme erwiesen". Forderungen nach dauerhaften Grenzkontrollen erteilt Bundesinnenministerin Nancy Faeser dennoch eine Absage.
Unsere Quellen:
- Bundespolizeidirektion Koblenz
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP
Über dieses Thema berichten wir im WDR am 20.07.2024 auch im Hörfunk: WDR 5 Tag um sechs, 18 Uhr.