Überschwemmte Straße in Haltern-Lavesum

Guten Morgen, NRW!

Stand: 14.08.2024, 06:33 Uhr

Unwetter über NRW • Erster Haftbefehl nach Nordstream-Anschlägen • Bleiben die Castoren in Jülich? Der Nachrichtenüberblick.

Zusammengestellt von Andreas Poulakos und Ines Karschöldgen aus dem WDR Newsroom.

THEMA DES TAGES

Unwetter über NRW • Die Feuerwehren musste gestern bis in den Abend zu hunderten Einsätzen rausfahren. Nach der Hitzewarnung - mit in der Spitze 36,2 Grad für NRW in Ennigerloh-Ostenfeld (Kreis Warendorf) - kam eine große Gewitterfront mit Regen und Hagel, die in vielen Städten Straßen unter Wasser setzte. Unterführungen und Keller liefen voll, Bäume stürzten um. Besonders betroffen: der Niederrhein, das Münsterland, der Rhein-Erft-Kreis.

In Duisburg, Haltern und Drolshagen waren Straßen überflutet. Die A59 und A42 standen teils unter Wasser. In Bonn oder Haltern am See liefen die Keller voll. Die Bahn war betroffen. Bei Hennef kippte ein Baum auf die Gleise, eine S-Bahn-Strecke war zwischenzeitlich gesperrt. Am Flughafen Dortmund musste wegen des Unwetters ein Flug aus Porto nach Münster/Osnabrück umgeleitet werden.

Das Unwetter führte auch zu mehreren Blitzeinschlägen: In Würselen geriet ein Dachstuhl in Brand. Auf dem Sorpesee im Sauerland musste die DLRG zwei abgetriebenen Stand-Up-Paddlern helfen, wieder ans Ufer zu kommen. Auch in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen und Ostfriesland machten Unwetter Probleme.

Heute Vormittag bleibt es weiter unruhig: In vielen Teilen von NRW sind kräftige Regenfälle und Gewitter möglich. Am Nachmittag ist vor allem in Westfalen örtlich mit unwetterartigen Regenfällen und Gewittern zu rechnen. Im Rheinland gibt es bei nur wenigen Wolkenlücken ebenfalls Schauer. Die Temperaturen liegen bei 22 Grad in der Eifel bis 30 Grad an der Weser. In Ostwestfalen-Lippe zeigt sich die Sonne etwas häufiger.

WEITERE NACHRICHTEN

Erster Haftbefehl nach Nordstream-Anschlägen • In den Ermittlungen zur gesprengten Nord-Stream-Pipeline in der Nordsee gibt es offenbar eine neue Entwicklung. Nach Recherchen von ARD, Die Zeit und Süddeutscher Zeitung suchen die Behörden in Deutschland nach einem ukrainischen Tauchlehrer mit Haftbefehl. Auch zwei weitere ukrainische Staatsangehörige gelten als verdächtig. Auf die Gaspipeline zwischen Russland und Deutschland hatte es vor rund zwei Jahren einen Anschlag gegeben.

Wohngeld soll steigen • Die Zahl der NRW-Haushalte mit Wohngeld-Bezug lag 2023 bei rund 300.000. Ab dem 1. Januar 2025 soll das Wohngeld um 15 Prozent steigen, teilte das Bundesbauministerium mit. Das Wohngeld soll Menschen mit geringem Einkommen entlasten, die sich ihre Miete nicht leisten können. Hintergrund für die Erhöhung sind gestiegene Wohnkosten.

Bleiben die Castoren in Jülich? • Für die geplanten Transporte von 152 Castoren mit radioaktivem Material vom Atommüll-Zwischenlager in Jülich ins Brennelemente-Zwischenlager in Ahaus gibt es laut der Anti-Atomkraft-Initiative "Ausgestrahlt" eine Alternative. Wegen einer möglichen Gefährdung durch Erdbeben hatte das Land NRW 2014 die Räumung von Jülich angeordnet. Ein neues Gutachten, dass die Initative in Auftrag gegeben hatte, sieht das Lager nun doch als erdbebensicher an.

Neubaur besucht Windparks • Klimaschutzministerin Mona Neubaur (Grüne) ist heute im Rheinischen Revier unterwegs und will mehrere Windparks besichtigen. Unter anderem ist sie bei der Inbetriebnahme eines neuen Windparks in Dahlem (Kreis Euskirchen) dabei. Umweltschützer hatten sich lange gegen die Windräder gewehrt, weil sie negative Auswirkungen auf die Tierwelt befürchteten: Der Protest hatte keinen Erfolg.

Zu wenig Fachpersonal für die Energiewende • Vielen Handwerkern in Deutschland fehlt offenbar das nötige Fachwissen in Sachen Klimaschutz. Laut Bertelsmann-Stiftung bräuchten zum Beispiel Dachdecker, die Solaranlagen installieren, eigentlich oft eine Nachschulung. Es gibt demnach nicht nur zu wenige Fachkräfte für Wind- und Solarenergie - deutschlandweit fehlen geschätzt 300.000 Handwerker.

Drogenprozess in Aachen startet • Rund sieben Monate nach dem bisher größten Fund von Captagon-Tabletten in Deutschland wird ab heute am Landgericht Aachen den mutmaßlichen Drogenhändlern der Prozess gemacht. Angeklagt sind vier Männer syrischer Herkunft im Alter zwischen 33 und 46 Jahren. Ihnen wird vorgeworfen, mit fast einer halben Tonne Captagon im Verkaufswert von 58 Millionen Euro gehandelt zu haben. Im Fall eines Schuldspruchs drohen den Männern bis zu 15 Jahre Haft.

Ruf nach Hitzeschutz in Kliniken • Der Vorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, fordert von den Bundesländern mehr Geld für einen klimagerechten Umbau der Kliniken. Die Länder stellten nicht genug Geld für einen effektiven Hitzeschutz der Gebäude sowie für Klimaanlagen zur Verfügung, sagte Gaß dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Bausubstanz deutscher Krankenhäuser, zu einem großen Teil Gebäude der 1970er bis 1990er Jahre, sei auf den Klimawandel unzureichend vorbereitet.

Urteil gegen Mitglied von Terrorgruppe erwartet • Vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf wird heute ein Urteil im Prozess gegen ein Mitglied der sogenannten "Kaiserreichsgruppe" erwartet. Laut Anklage wollten die Mitglieder mit Sprengstoffanschlägen die Stromversorgung in Deutschland lahmlegen. Außerdem gab es Pläne, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zu entführen.

Mann wegen Angriff auf Kinder vor Gericht • Nach einem Messerangriff auf zwei Kinder im Alter von neun und zehn Jahren in Duisburg beginnt am Nachmittag vor dem Duisburger Landgericht der Prozess gegen einen 21-Jährigen. Die Staatsanwaltschaft wertet den Angriff als versuchten Mord. Um eine Haftstrafe geht es in dem Verfahren jedoch nicht. Der Mann soll an einer schweren psychischen Erkrankung leiden und zur Tatzeit schuldunfähig gewesen sein.

Und übrigens ...

Kater «Leo» hockt in einem Schacht hinter einer Wohnzimmerwand

Leo in der Klemme

Feuerwehr rettet Katze in Grevenbroich • Lange Schicht am Schacht: Feuerwehrleute haben gestern in einem mehr als siebenstündigen Einsatz ein Kätzchen aus einem versteckten Hausschacht in Grevenbroich gerettet. Um an den erst vier Monate alten Kater Leo zu gelangen, stemmten sie sogar eine Wand im Wohnzimmer auf. Die Kosten muss der Besitzer tragen.

Sie haben eine Ausgabe "Guten Morgen, NRW!" verpasst? Hier finden Sie immer die jüngsten Beiträge.

Weitere Themen