Zusammengestellt von Jörn Seidel und Jörn Kießler aus dem WDR Newsroom
THEMA DES TAGES
Großer Protest bei Thyssenkrupp in Duisburg • Etwa 10.000 Stahlarbeiterinnen und Stahlarbeiter von allen Standorten aus ganz Deutschland wollen heute Vormittag vor der Hauptverwaltung von Thyssenkrupp in Duisburg protestieren. Es geht um den kurzfristig verkündeten Teilverkauf an die Holding EPCG des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky und den angekündigten Jobabbau.
Die Arbeitnehmer kritisieren, schlecht informiert und vor vollendete Tatsachen gestellt worden zu sein. Sie fordern einen Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen auch nach 2026, bis dahin gilt ein Tarifvertrag.
Thyssenkrupp-Chef Miguel López hatte den Anteilsverkauf damit verteidigt, dass man von der Energieexpertise der Holding EPCG profitieren werde. Diese Entscheidung könne "für die klimaneutrale Transformation der Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen ein guter Schritt sein", kommentierte NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) die Pläne.
WEITERE NACHRICHTEN
Aktive Suche nach sechsjährigem Arian eingestellt • Nach gut einer Woche intensiver Suche nach dem autistischen Arian aus Bremervörde im Norden Niedersachsens werden die Maßnahmen vor Ort ab heute eingestellt. Man habe sich ein ganz anderes Ende gewünscht, sagte ein Polizeisprecher. Jedes Jahr werden in Deutschland tausende Kinder als vermisst gemeldet. Die meisten Fälle klären sich auch ohne große Suchaktion auf. Eine Ermittlungsgruppe soll aber weiter an dem Fall des vershwundenen Sechsjährigen arbeiten.
Oper in Düsseldorf: Sondersitzung zu 75-Millionen-Ersatzbau • Mehrere Ratsausschüsse in Düsseldorf beraten am Dienstag gemeinsam zu der geplanten Interimsspielstätte der Deutschen Oper am Rhein. Für 75 Millionen Euro soll sie an der Messe entstehen. Die SPD fordert aber noch Zusagen der Stadt. Für etwa fünf Jahre ab 2027 soll der Funktionsbau die vorübergehende Heimat der Oper werden. Derweil wird die Oper neu gebaut - Fachleute erwarten, dass dies mehr als eine Milliarde Euro kosten wird.
G7-Energieminister einigen sich auf Kohleausstieg bis 2035 • Die Energieminister der G7-Staaten haben sich auf einen entscheidenden Schritt zum Klimaschutz verständigt. Bis zum Jahr 2035 wollen sie aus dem Kohlestrom aussteigen. Das soll Teil der Abschlusserklärung des aktuellen Treffens in Turin sein, wie das Bundeswirtschaftsministerium bestätigte. Der endgültige Beschluss wird heute gefasst. Die sieben wichtigsten Industriestaaten beschlossen außerdem die Gründung einer "Wasserkoalition". Sie soll sich um Probleme wie Abwasserentsorgung und Überschwemmungen kümmern.
Verbleib vieler geflüchteter Kinder und Jugendliche in Europa unklar • Rund 51.000 geflüchtete Kinder und Jugendliche, die zwischen 2020 und 2023 nach Europa kamen, gelten als vermisst. In Deutschland ist der Aufenthaltsort von 2.005 minderjährigen, unbegleiteten Geflüchteten unbekannt. Das hat eine exklusive europaweite Datenanalyse des Recherchenetzwerks "Lost in Europe" gezeigt, zu dem auch rbb24-Recherche gehört. Die Kinder kamen als unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge her und befanden sich in staatlicher Obhut. Bis heute haben die Behörden keine Kenntnisse über ihren Verbleib.
Eröffnung des ersten Teils der Batteriefabrik in Münster • In Münster wird heute Vormittag der erste Teil der neuen Batterieforschungsfabrik eröffnet. Rund 200 Menschen sollen dort an neuen Produktionsverfahren für Batterien arbeiten. Es geht um die effektive Produktion von Batterien, die später mal in E-Autos, E-Fahrrädern und anderswo genutzt werden. Später werden dort auch Produktionsanlagen entwickelt.
USA drängen Hamas zu Gaza-Abkommen • Beim erneuten Anlauf für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg hoffen die Verhandlungspartner mit Blick auf die drohende Offensive Israels in Rafah weiter auf ein Einlenken der islamistischen Hamas. US-Präsident Joe Biden habe den ägyptischen Präsidenten und den katarischen Emir am Telefon dazu angehalten, "alle Anstrengungen zu unternehmen, um die Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln zu erreichen", teilte das Weiße Haus mit. Dies sei das einzige Hindernis für eine Feuerpause. Ägypten und Katar treten in dem Konflikt als Vermittler auf. Gespräche über eine mögliche Waffenruhe und eine Freilassung der Geiseln laufen derzeit im saudi-arabischen Riad und in der ägyptischen Hauptstadt Kairo.
DAS WETTER IN NRW
Sonne neben dünnen Schleierwolken • Heute machen es einige Wolkenfelder der Sonne zunächst mal mehr, mal weniger schwer. Besonders in der Westhälfte NRWs sind noch einzelne Schauer möglich. Am Mittag und Nachmittag scheint die Sonne neben dünnen Schleierwolken verbreitet häufiger. Saharastaub trübt den Himmel lediglich ein bisschen ein. Im Verlauf und am Abend können sich vor allem im Bergland einzelne kräftige Schauer und Gewitter entwickeln, vereinzelt auch abseits davon. Bei 20 bis 25 Grad wehen schwache östliche Winde.
UND ÜBRIGENS ...
Diesmal kaufen Frauen den Maibaum • Egal ob der klassische Tanz in den Mai, Party auf der "Mayday" in Dortmund oder nächtliches Maibaum-Aufstellen, Walpurgisnacht, Maifeuer oder einfach Angrillen vor dem freien Tag: In der kommenden Nacht sind in NRW viele Menschen unterwegs, um den 1. Mai zu feiern. Weil Schaltjahr ist, sind dieses Jahr übrigens die Frauen dran, ihren Liebsten Maibäume zu stellen. So besagt es eine Tradition.
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