Die Bonner Staatsanwaltschaft wirft der 62 Jahre alten Frau zudem fahrlässige Körperverletzung vor. Sie soll im Juli 2023 die Kontrolle über ihr Auto verloren haben und in den Gegenverkehr geraten sein. Dort erfasste der Mercedes zwei 16 und 17 Jahre alte Radfahrerinnen.
Schwestern waren nach dem Reiten auf dem Nachhauseweg
Das jüngere Mädchen überlebte schwer verletzt, ihre Schwester starb am nächsten Tag in einem Krankenhaus. Beide Mädchen kamen vom Reiten und waren mit ihren E-Bikes auf dem Nachhauseweg.
Ermittler von Polizei und Staatsanwaltschaft rätseln bis heute, wieso die Seniorin am Steuer des Wagens, der nicht ihrer war, sondern einem Familienmitglied gehörte, überhaupt auf die Gegenfahrbahn geriet.
Anklage: Fahrerin war abgelenkt oder unachtsam
Alkohol, Drogen oder ein Smartphone hätten keine Rolle gespielt. In ihrer Anklage geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass die Frau unachtsam oder abgelenkt war. Die heute 62-Jährige hat sich bislang nicht geäußert.
Weil die Schwester, die den Unfall überlebt hat, in dem Prozess gehört werden soll, findet die Verhandlung vor einer Jugendschutzkammer des Landgerichts statt.
Geldstrafe oder bis zu fünf Jahren Haft
Zum Prozessauftakt werden neben der Schwester auch die Eltern der Verstorbenen im Gericht erwartet. Sie sind Nebenkläger in dem Prozess. Der Angeklagten drohen im Falle einer Verurteilung eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. Ein Urteil wird Ende des Monats erwartet.
Unsere Quellen:
- Reporter vor Ort
- Landgericht Bonn
Über dieses Thema berichten wir am Dienstag, 05.11.2024, im Hörfunk auf WDR 2 und im Fernsehen in der Lokalzeit aus Bonn.