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Aktuelle Stunde 09.11.2024 03:00 Min. Verfügbar bis 09.11.2026 WDR

Besondere Wetterlage: Deshalb ist es in NRW gerade so trist und trüb

Stand: 09.11.2024, 17:35 Uhr

Ein Hochdruckgebiet sorgt in NRW für hartnäckigen Nebel. Nur in Höhenlagen gibt es Sonne. Grund ist eine besondere Wetterlage.

Von Sabine Schmitt

Grau, grauer. Novemberwetter. Seit Tagen ist es in NRW trist und trüb. Es wird nicht mal richtig hell. Auch Wind weht fast keiner. Das Wetter hängt buchstäblich fest und drückt die Stimmung.

Es klingt paradox, aber der Grund für das trübe Wetter ist ein Hochdruckgebiet. Im November steht die Sonne so tief, dass ihre Strahlen viel schwächer sind als im Sommer. Bei Hochdruck weht kaum Wind, dadurch sammelt sich die kalte, feuchte Luft in Tälern und Niederungen - und es entsteht eine Nebeldecke, die sich hartnäckig hält. Das ist gerade im Tiefland von NRW der Fall.

Ab auf den Berg: Dort scheint Sonntag die Sonne - vielleicht

Blick vom Kahlen Asten nach Osten

Blick vom Kahlen Asten (Archiv)

Eine Chance auf Sonne, die gibt es am Sonntag am ehesten ganz hoch oben. Auf dem Kahlen Asten etwa. Der ist so hoch, dass er Samstag über der grauen Suppe lag. Auf 839 Metern schien für 5 Stunden die Sonne. Sonntag könnte sie sich dort auch blicken lassen. Laut Prognose aber wohl eher etwas weniger, sagt das ARD-Wetterkompetenzzentrum.

Wer den Novemberblues fühlt und Sonne sucht, könnte es dieses Wochenende auch auf den Eifelhöhen oder in Hochlagen des Rothaargebirges versuchen. Laut WDR-Wetterredaktion könnte sich die Sonne auch dort sporadisch zeigen.

Omega: Eine Wetterlage, die kein Ende zu finden scheint 

Warum bewegt sich der Nebel seit Tagen nicht weg? Der Grund dafür ist auch die Luftdruckverteilung über Europa: eine sogenannte Omega-Wetterlage.

Wenn man auf die Wetterkarte schaut, erinnert die Form des Hochs über Mitteleuropa sehr stark an den griechischen Großbuchstaben Omega. Die atlantischen Tiefdruckgebiete werden in weitem Bogen um Mitteleuropa herum geführt, erklärt der Deutsche Wetterdienst (DWD)

Omega meint in der griechischen Sprache ein Ende. In der Meteorologie steht der Begriff aber für eine Wetterlage, die sich dadurch auszeichnet, kein Ende finden zu wollen.

In unserem Fall ist die Situation folgende: Seit Tagen reicht ein Hoch namens Zayyan von Südskandinavien bis zum Schwarzen Meer. Zayyan hängt über uns fest. Es wird von zwei Tiefdruckgebieten eingeklemmt. Eines liegt auf dem Atlantik südlich von Island, das andere über Russland, in etwa nördlich des Kaspischen Meeres.

Es kommt etwas Bewegung rein

Das bleibt auch am Wochenende noch so - in der Nacht zu Montag kommt dann Bewegung rein - zumindest etwas. Schön wird es aber nicht.

Laut ARD-Wetterkompetenzzentrum kommt ein Tief nach NRW - und damit Wind. Dann mischen sich die unterschiedlichen Luftmassen und aus trübem Novemberwetter wird wechselhaftes Wetter. Montag und Dienstag gibt es keinen Nebel mehr, dafür Wolken und Regen.

Regen und Wolken am 11.11. in NRW

Eine Skulptur mit dem Schriftzug ALAAF am Deutzer Rheinufer im Regen.

Wer am Montag, am 11.11., im Rheinland oder sonst wo in NRW auf der Straße Karneval feiern möchte, sollte wasserfeste Schminke nutzen, sich regenfest anziehen und den Regenschirm gut festhalten. Das ARD-Wetterkompetenzzentrum sagt, es könnte auch windig werden. Die Temperaturen dazu: in Köln zum Beispiel bei um die 10 Grad.

Ab Mitte nächster Woche kommt dann wieder ein Wetterwechsel: Das jetzige Hochdruckgebiet verbindet sich mit einem neuem Hoch, das vom Atlantik kommt. Es wird also wieder grau mit Nebel und Hochnebel über NRW.

Die weiteren Aussichten

Und zum nächsten Wochenende? Das ARD-Wetterkompetenzzentrum sagt, es sei wahrscheinlich, dass es wechselhafter werden könnte - auch mal mit Sonne zwischendurch. Ganz sicher ist das aber noch nicht - denkbar sei aber auch, dass die Omega-Wetterlage zurückkommt.

Unsere Quellen:

Über dieses Thema berichten wir am 09.11.2024 im WDR Fernsehen: Aktuelle Stunde, 18.45 Uhr.