Messerattacke in Zug bei Aachen: Verdacht auf islamistischen Hintergrund

Stand: 13.05.2022, 15:08 Uhr

Nach der Messerattacke in einer Regionalbahn bei Aachen prüfen die Ermittler einen islamistischen Hintergrund. Das teilte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) mit. Bei dem Täter handele es sich um einen 31-jährigen Mann, der im Irak geboren wurde.

Bei einer Messerattacke in einem Zug bei Aachen sind nach Angaben von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) insgesamt sechs Menschen verletzt worden, darunter auch der Täter. In einem Regionalexpress bei Herzogenrath hatte der Mann am Freitagmorgen gegen 7.40 Uhr plötzlich mit einem Messer auf Reisende eingestochen.

Die Angriffe seien "wahllos und willkürlich" gewesen, Opfer und Täter hätten in keiner Beziehung zueinander gestanden, sagte Reul am Freitag. Die Opfer erlitten Schnittwunden, einer eine Stichwunde. Vier Reisende kamen in ein Krankenhaus, Lebensgefahr habe nicht bestanden.

Täter war bekannt als islamistischer "Prüffall"

Der 31-jährige, im Irak geborene Mann sei bei den Behörden 2017 als sogenannter Prüffall Islamismus gelaufen, so Reul. Die aktuelle Staatsangehörigkeit ist offenbar derzeit noch unklar. Er habe damals in einem Flüchtlingsheim gelebt und sich stark verändert, unter anderem einen Bart wachsen lassen. Das Heim habe dann die Behörden informiert. Nun müsse ermittelt werden, ob es wirklich ein islamistisches Motiv für die aktuelle Tat gegeben habe.

Es handele sich um "eine grausame Tat, die in einem Akt enormen Mutes gestoppt werden konnte", sagte Reul. Einem 60 Jahre alten Bundespolizisten, der sich zufällig im Zug befand, sei es mit Hilfe zweier weiterer Passagiere gelungen, den Angreifer zu überwältigen. In der Bahn hätten sich etwa 270 Fahrgäste befunden.

Weitere Informationen und Updates zu dem Fall gibt es hier: