Die Ausbeute der Glücksspiel-Razzia war dünn. Einen illegalen Spielautomaten haben die Ermittler stillgelegt. Geld haben sie nicht gefunden. Dafür aber in drei Fällen Betäubungsmittel, wie Kokain, Haschisch und Ecstasy. Insgesamt wurden etwa 60 Menschen kontrolliert. Der Einsatz lief bis Mitternacht.
Illegales Glücksspiel und Kriminalität
Würfelspiele, Kartenspiele, illegal aufgestellte Automaten. All das gehe oft mit Kriminalität einher, sagt Düsseldorfs Polizeipräsidentin Miriam Brauns. Dabei sei sehr viel Geld im Umlauf, das nicht legal verdient worden sei. Illegales Glückspiel sei ein guter Weg, Geld zu verschieben und zu waschen.
Bei den Razzien gehe es jetzt vor allem darum, Nadelstiche zu setzen, so Brauns weiter. Und die würden weitergehen und sogar ausgeweitet. Bei Durchsuchungen in Düsseldorfer Bars Ende März hatte die Polizei einen sechsstelligen Geldbetrag sichergestellt.
"Glückspiel darf keine Ordnungswidrigkeit werden"
Brauns forderte an dieser Stelle auch, dass illegales Glücksspiel nicht zu einer Ordnungswidrigkeit herabgestuft werde. Das strebt aktuell das Bundesjustizministerium an. Aus Sicht der Polizeipräsidentin ginge dem Staat viel Geld und der Zugriff auf organisiertes Verbrechen verloren.
Die Polizei kontrolliert mehrere Spielhallen in Düsseldorf.
Dazu sei allerdings die Zusammenarbeit mit Steuerbehörden, dem Ordnungsamt und der Bezirksregierung notwendig. Eine Mitarbeiterin konnte bei der Razzia nämlich erst durch eine Seriennummer auf einem Geldautomaten feststellen, dass der eigentlich nicht mehr betrieben werden durfte.
Verbindung zu getötetem Gastwirt nicht ausgeschlossen
Ein Grund für die Razzia war unter anderem der Mord an einem Gastwirt in Düsseldorf. Der 38-jährige war in der Nacht zum vergangenen Sonntag erschossen worden. Im Rahmen der Ermittlungen sei die Polizei immer wieder auf illegales Glücksspiel gestoßen.
Beamte stehen vor einem Glücksspiel-Lokal.
Ersten Hinweisen nach soll in seiner Bar in der Nacht illegal gespielt worden sein. Das Tatmotiv könnte mit Spielschulden zu tun haben. Der mutmaßliche Täter sitzt in Untersuchungshaft.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Polizei Düsseldorf
Über das Thema berichten wir auch im WDR-Fernsehen und Hörfunk am 03.05.2024.