Steinkohlekraftwerk Bergkamen

Deutlich weniger Strom aus Erdgas erzeugt - dafür mehr aus Kohle

Stand: 15.02.2023, 10:15 Uhr

Mehr Kohle, weniger Erdgas: Bei der Stromgewinnung in NRW zeigen sich die Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Laut Statistischem Landesamt gab es 2022 weitere Verschiebungen.

In den ersten elf Monaten des Jahres 2022 haben die Energieversorger in NRW 10.305 Gigawattstunden Strom aus Erdgas erzeugt. Damit hatte Erdgas einen Anteil von 12,5 Prozent an der gesamten Bruttostromerzeugung (82.622 Gigawattstunden) in NRW, wie das Statistische Landesamt am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte.

Damit war die Stromerzeugung aus Erdgas den Angaben zufolge um 23,2 Prozent niedriger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Im Vergleich zum Zeitraum Januar bis November 2020 lag der Rückgang sogar bei 44,8 Prozent.

Kohle wird (vorübergehend?) wichtiger

Stein- und Braunkohle sind weiter die wichtigsten Energieträger und konnten ihre Position für die nordrhein-westfälische Stromerzeugung im Betrachtungszeitraum erhöhen: Mit 68.071 Gigawattstunden hatte Kohle von Januar bis November 2022 einem Anteil von 82,4 Prozent an der Bruttostromerzeugung. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte der Anteil bei 77,1 Prozent gelegen. Wegen der Kriegsfolgen dürfen laut Beschluss der Bundesregierung Kohlekraftwerke länger am Netz bleiben als ursprünglich geplant.

Aus erneuerbaren Energieträgern erzeugten die nordrhein-westfälischen Versorgungsunternehmen demnach mit 2.338 Gigawattstunden 15,2 Prozent mehr Strom als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern ist bei den Energieversorgungsunternehmen mit einem Anteil von 2,8 Prozent relativ niedrig.

Knapp 18 Prozent Strom aus Erneuerbaren eingespeist

Die Bedeutung der erneuerbaren Energieträger für die gesamte Stromerzeugung wird durch die Stromeinspeisung bei den Netzbetreibern deutlich; hier liegt ihr Anteil bei 17,9 Prozent im gleichen Zeitraum 2022.

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