49-Euro-Ticket: Keine konkreten NRW Pläne für Preiserhöhung
Stand: 14.02.2023, 17:43 Uhr
Schon vor dem Start des geplanten 49-Euro-Tickets wird über Preiserhöhungen spekuliert. Laut NRW-Landesregierung gibt es dafür keine konkreten Pläne. Der Fahrgastverband Pro Bahn sieht weiter viele Fragen offen.
Von Martin Teigeler
Der Preis für das ab Mai geplante Deutschland-Ticket soll zunächst 49 Euro pro Monat betragen. Ob der Preis schon 2024 steigt, ist offen. "Es gibt derzeit keine konkreten Pläne für eine Preiserhöhung beim Deutschland-Ticket. Bund und Länder haben sich aber vor einigen Wochen darauf verständigt, den Ticket-Preis jährlich zu überprüfen und, sofern es notwendig ist, anzupassen", sagte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) am Dienstag dem WDR.
Der Bundesrat berät laut Minister Krischer derzeit darüber, wie die Vereinbarungen von Bund und Ländern rechtlich umgesetzt werden. "Der Einführungspreis von 49 Euro bleibt aber bestehen", sagte der Grüne. Das Monatsticket soll in Regionalzügen bundesweit gültig sein.
Zuvor hatte das "Handelsblatt" berichtet, dass der Preis womöglich schon im nächsten Jahr angehoben werden solle. Wie die Zeitung berichtete, liegt ein entsprechender Änderungsantrag der Bundesländer zum Gesetzesentwurf des Bundes vor, über den am Mittwoch im Verkehrsausschuss des Bundesrates beraten werden soll. Dazu gab es aus der NRW-Landesregierung am Dienstag keine Bestätigung.
Fahrgastverband: Viele offene Fragen
Lothar Ebbers, Pro Bahn
Lothar Ebbers vom Fahrgastverband "Pro Bahn" in NRW fordert eine "dynamische" Finanzierung des Tickets durch Bund und Länder - also ohne einen Aufschlag für die Kunden gleich im zweiten Jahr. Bei der Umstellung auf die neue Ticket-Struktur seien außerdem noch viele Fragen ungeklärt. Er spricht positiv von einer "Revolution", die aber auch negative Nebenaspekte haben könnte.
Bisher sei das Deutschland-Ticket ein "nacktes Ticket" ohne beliebte Zusatzleistungen wie Übertragbarkeit auf andere Personen oder Fahrrad-Mitnahme, so Ebbers. Manche Familien würden im VRR lieber beim flexiblen Ticket 2000 bleiben. Ebbers fordert auch schnelles Handeln der Politik, damit die Kommunen als Träger der Verkehrsunternehmen Geld für den Ausbau des ÖPNV-Angebots bekommen.