Rechts im Bild: Kolumnistin Caro Wißing, links im Bild: Sportlerinnen Lina Magull, Marianne Vos,Lisa Brennauer

KOLUMNE

Frauensport: Endlich mehr Wertschätzung, aber da geht noch was!

Stand: 29.07.2022, 06:00 Uhr

Fußball-EM und Tour de France beweisen, wie stark und spannend der Frauensport ist. Er verdient die gleiche Anerkennung, meint Caro Wißing.

Von Caro Wißing

300 Meter vor dem Ziel. Vos steigt aus dem Sattel, gibt alle Kraft in die Pedale. Ein paar Meter weiter rechts tritt auch Wiebes an. Kurz sind sie gleich auf, das restliche Feld haben sie hinter sich gelassen. Dann aber macht sich Wiebes noch einmal lang und fährt über die Ziellinie der Champs-Élysées. Meine Beine brennen allein vom Zusehen. Ich kann richtig mitfühlen mit IHR - der ersten Etappensiegerin bei der Tour de France Femmes.

Dieses Element beinhaltet Daten von Twitter. Sie können die Einbettung auf unserer Datenschutzseite deaktivieren.

Fortschritte für den Frauensport

Fahrerin Marianne Vos vom Team Jumbo Visma im gelben Trikot bei der 4. Etappe der  Tour de France der Frauen

Radrennfahrerin Marianne Vos bei der 4. Etappe der Tour de France Femmes

Nach rund drei Jahrzehnten gibt es erstmals wieder den Tour-Ableger der Frauen. Und ganz ehrlich: Für mich als Hobby-Fahrerin bedeutet das was. Die Männerausgabe des Rennens geht meistens an mir vorbei. Ich schaue mir ab und zu eine Zusammenfassung an. Das war's. Aber diese acht Etappen der Frauenrundfahrt fesseln mich. Ich klebe am Handy, schaue mir auf Instagram an, was die Fahrerinnen rund um das Rennen posten. Endlich kann ich mich identifizieren mit denen, die da die Berge im Wiegetritt hochasten oder in den Massensprint gehen. Und ich denke: Vielleicht (ganz vielleicht) könnte ich das auch, eben ohne ein Mann zu sein.

"Es ist eine riesige Chance, eine ganz große Plattform. Das Medieninteresse ist einfach wahnsinnig hoch. Für uns ein großer Schritt nach vorne." Lisa Brennauer, deutsche Radrennfahrerin

Es gibt auch andere Ableger großer Rennrad-Events - den Giro Donne beispielsweise. Aber die Tour de France ist natürlich DIE Marke schlechthin. Jeder verbindet damit das prestigeträchtigste Radrennen der Welt. Dass die Frauen jetzt auch von dieser Marke profitieren, ist richtig und wichtig und überfällig.

Frauen bekommen weniger Aufmerksamkeit

Radsportlegenden? Dann fallen Namen wie Lance Armstrong (trotz Dopingskandals), Chris Froome, Eddy Merckx. Marianne Vos ist sicher nicht dabei. Obwohl die Niederländerin in den letzten Jahren Weltmeistertitel, Olympiasiege und Etappenerfolge sammelt wie niemand sonst in dem Sport. Aber sie als Frau bekommt kaum Aufmerksamkeit. Kein Wunder, dass sie sich dafür eingesetzt hat, dass das berühmteste Straßenrennen auch wieder eine Frauen-Edition bekommt.

Aufmerksamkeit bedeutet Sponsorengelder, bedeutet bessere Ausstattung, höhere Preisgelder - es rückt die Sportlerinnen endlich zumindest in die Nähe dessen, was für die Männer längst selbstverständlich ist.

 Deutschlands Alexandra Popp (2.vr) bejubelt ihr Tor zum 2:1 mit ihren Teamkolleginnen.

EM-Halbfinalspiel: Alexandra Popp (2.vr) bejubelt ihr Tor zum 2:1 mit ihren Teamkolleginnen

Viel zu lange war Frauensport das, was es halt auch noch gibt - neben dem richtigen Sport. Ein Anhängsel. Es gibt die Fußball-EM und die Frauen-Fußball-EM. Doch auch da tut sich gerade was, ist mein Gefühl. Die Begeisterung für das Turnier ist riesig. Das Halbfinale Deutschland-Frankreich sorgte für Rekord-Einschaltquoten! Das wird auch daran liegen, dass die Fußball-EM in diesem Jahr in einem Land stattfindet, das den Frauenfußball fördert und anerkennt. Die Atmosphäre in den Stadien - Hammer! Und die sind nicht nur jetzt zur EM voll. Bei uns spielen sogar die Erstliga-Teams leider noch allzu oft vor leeren Rängen.

Deutsche Spielerinnen sprechen immer wieder über die unfaire Behandlung und die schlechteren Bedingungen. Es sind ehemalige Profis wie Inka Grings oder Steffi Jones und aktuelle Spielerinnen wie Lina Magull, eine der Torschützinnen dieser EM. Sie beklagen sich nicht nur, sie machen auch konkrete Vorschläge wie es besser sein kann, was sich ändern müsste in den Vereinen und Verbänden, und auch in den Medien. Aber noch werden sie zu wenig gehört.

Gehälterfrage: Männer verdienen ein Vielfaches

Die Bezahlung steht ganz oben auf der Liste. Erstliga-Spielerinnen werden teilweise so schlecht bezahlt, dass sie davon nicht leben können. "Sich ganz auf den Sport konzentrieren - wie soll das gehen?", fragt Inka Grings, "wenn eine Spielerin acht Stunden vorher arbeiten geht und anschließend nur einmal am Tag die Möglichkeit hat zu trainieren? Geschweige denn, sich vorzubereiten, zu regenerieren."

Es müssen nicht die absurd hohen Summen sein, die die männlichen Spieler verdienen. Aber die Gehälter sollten das abbilden, was die Frauen leisten: Hartes Training, enormer Druck, Höchstleistung auf den Punkt, körperliche Verausgabung, die nur bis zu einem gewissen Alter möglich ist. Caro Wißing

Eine Kollegin von mir hat vor einigen Tagen junge Fußballspielerinnen interviewt. Was die allein erzählen, hat mich erschrocken. Selbst in den Jugendabteilungen der Fußballvereine wird schon unterschieden: Die Jungs dürfen auf dem feinen Kunstrasenplatz trainieren - die Mädchen müssen sich auf Asche die Knie aufschlagen. Auch in den Profivereinen gibt es oft noch eine Geschlechtertrennung: Die Männer haben High-End-Sportanlagen, Physiotherapeuten und Mental-Coaches - die Frauen vielleicht nur eines davon.

Was soll das? Da beißt sich die Katze doch selbst in den Schwanz. Es heißt von den Oberen: Die Frauen bringen nicht so viele Sponsorengelder und Einnahmen ein. Dementsprechend wird nicht so viel in sie investiert. Auch nicht so viel PR. Folglich mangelt es an Aufmerksamkeit. Vorbilder und Sportheldinnen fehlen, die für Zuschauer den Anreiz geben, Fan zu werden und regelmäßig zuzuschauen. Die Stadien werden nicht voll. Und so gibt's auch weniger Sponsorengelder und Einnahmen…

Andere Länder machen vor wie's besser geht

Die Verbände in anderen Ländern machen #equalpay bereits in gewissem Maße vor. Die Teams von England und Brasilien bekommen die gleichen Preisgelder - egal ob Männer oder Frauen.

Der Verein Manchester City hat einen gemeinsamen Social Media Auftritt der Frauen- und Männermannschaft bei Instagram. Sie pushen sich gegenseitig. Ligaspiele der Frauen sind in England viel häufiger prominent im TV platziert oder werden gestreamt. Die englischen Spielerinnen sind einfach präsenter, dadurch bekannter und schließlich besser gefördert. So kann's gehen.

Bei anderen Sportarten wie Biathlon oder Reiten haben wir schon lange eine Gleichrangigkeit von Frauen und Männern. Manche behaupten, in diesen Sportarten würde - anders als im Fußball oder beim Radrennen - der Leistungsunterschied zwischen den Geschlechtern nicht so sehr auffallen. Frauen seien weniger athletisch, technisch nicht auf der Höhe mit Männern, nicht so schnell. Bullshit, sage ich. Als ob es auf diese mittlerweile echt minimalen Unterschiede ankäme! Im Sport geht es um den Wettbewerb, die Leidenschaft, darum, dass Sportlerinnen und Sportler alles geben. Wir wollen mit unseren Idolen mitfiebern und es ihnen am liebsten nachmachen. Das begeistert uns doch am Sport.

Marianne Vos hat nach ihrem Sieg auf der zweiten Etappe der Tour de France Femmes das gelbe Trikot überstreifen dürfen. Ob das immer ihr Traum gewesen sei, wird sie gefragt. "Das gelbe Trikot war nie ein Traum von mir, weil es das für Frauen nicht gab", sagt sie und verweist auf die nicht stattgefundene Tour in den letzten Jahren. Jetzt aber kann sie Vorbild sein für viele, viele Nachwuchsfahrerinnen. Ich feiere sie dafür!

Begeistert Sie auch der Aufschwung im Frauensport? Vermissen Sie in anderen Sportarten weibliche Stars? Oder sind Sie der Meinung, dass es für die Identifikation egal ist, ob Frauen oder Männer an den Start gehen? Lassen Sie uns darüber diskutieren! Hier in den Kommentaren oder auf Social Media.

Sie haben Lust auf Meinungsaustausch und wollen keinen ImPuls mehr verpassen? Dann können Sie die Kolumne ganz einfach in der App unter "Meine Themen" abonnieren. Dafür müssen Sie nur die Nachrichten-Kategorie "Kolumne" auswählen.

Kommentare zum Thema

26 Kommentare

  • 26 Christian 04.08.2022, 16:16 Uhr

    ich komme aus einem kleinen Ort im Westmünsterland und einer Region wo viele Mädchen in den Vereinen Fußball spielen. Ihnen geht es nicht um die große Karriere sondern am Spaß miteinander in einem Team zusammen zu spielen. SIe haben männliche und auch weibliche Vorbilder und das ist auch gut so und sollte nicht wieder von oben mit einem Zwang zu einer Frauenfußballquote oder ähnlichem kanalisiert werden. Ich spiele nebenbei auch in einer Mannschaft mit seit 2015 in Deutschland lebenden, arabischen Flüchtlingen. Auf die Frage ob sie die Frauen EM geschaut haben, antworteten sie, wie aus der Pistole geschossen, das Fußball schlecht für Frauen wäre. Hier sollte erst einmal ein Ansatz erfolgen, um die alten Klischees und Vorurteile abzubauen.

  • 25 Losgehts 01.08.2022, 21:14 Uhr

    Nieder mit den Klischees. Mädchen wie Jungen brauchen Sport sich Messen und viel Bewegung. Fördert die Mädchen statt ihnen den Spass an Sport und Bewegung abzugewoehnen. Freut euch mit ihnen über schmutzige und zerrissene Kleidung wie ihr es bei jungen selbstverständlich tut. Und vor allem, erlaubt euren Mädchen bequeme Tobekleidung wie es für Jungen normal ist. Das ist der Anfang, danach kämpft dafür, dass eure Mädchen genauso sportlich gefördert werden in Schule und Verein wie Jungen. Eure Begeisterung wird sich übertragen und zur Normalität werden. Das ist die eine Seite, auf der anderen benötigt es eine Frauenquote im Sport bezüglich Sendezeit und Häufigkeit. Eine EM ist wichtiger als irgendwelche Nachrichten aus der 3. Liga. Das muss sich auch in der Berichterstattung zeigen (was es derzeit nicht tut)

    Antworten (1)
    • Wunschdenken 04.08.2022, 11:55 Uhr

      Die Nationalmannschaft der Frauen kann sportlich überhaupt nicht in der 3. Liga mithalten und es ist nur noch Frage der Zeit bis im Frauenfußball "Gender " das Spielfeld beherrscht. Bei Wünschen muss Frau auf der Hut sein, Frau weiß nie , wie der Wunsch realisiert wird?

  • 24 Ilona 01.08.2022, 17:59 Uhr

    Wenn ein Sportler gute Leistung bringt, darf das auch entsprechend gewürdigt werden, egal, ob männlich oder weiblich!!! Aber was wirklich schlimm ist, welche übertrieben hohen Beträge da fließen. Ja, Sportler können nur eine gewisse Zeit spielen. Danach sind sie einfach zu alt. Aber rechtfertigt das solch hohe Summen? Meiner Meinung nach nein! Ich will gar nicht davon anfangen, dass es genügend andere Bereiche gibt, die wesentlich wichtiger sind und wo das Geld viel dringender benötigt wird. Das sprengt hier den Rahmen... Ich hätte einen Vorschlag: die hohen Summen werden weitergezahlt - somit wird die Leistung auch weiterhin gewürdigt - 10-15% erhält der Sportler, der Rest wird für einen guten Zweck gespendet. So haben alle etwas davon. Und noch ein gutes Gefühl. ;-)))

    Antworten (1)
    • Bayern Fan 01.08.2022, 19:09 Uhr

      Sorry Vorschlag abgelehnt. Ich möchte guten Fußball sehen und dafür braucht es Topspieler. Für en Appel und en Ei bekommt kein deutscher Verein einen solchen Spieler. Die Summen resultieren in erster Linie aus den Fernsehgeldern der Privaten,daher bekommen wir in den öffentlichem Sendern keine Champions League etc zu sehen. Mal gespannt wie lange das noch mit der WM und EM bei den Männern so weitergeht. Deutscher Meister 2023/2023= der FC Bayern München, wer sonst.

  • 23 Dieter Bethkowsky 01.08.2022, 12:23 Uhr

    Liebe Frau Wißing! Ich bin ganz Ihrer Meinung. Wenn es die Tour de France femmes nicht gegeben hätte (ich habe übigens auch alle Etappen geschaut), wüßte man wohl kaum, dass Marianne Vos die erfolgreichste Radfahrerein im ganzen Männer- und Frauenpeleton ist. (Immerhin wurde das schon bei den Übertragungen der Männer-Tour de France mehrfach erwähnt.) Es wird Zeit, dass die mediale und finanzielle Angleichung des Männer- und Frauensports gute Fortschritte macht. Gruß: Dieter Bethkowsky

  • 22 Andreas Rademacher 01.08.2022, 07:48 Uhr

    Danke Mädels für dieses tolle Sommermärchen. Das hat viel Spaß gemacht zuzusehen und Neugier geweckt, das LIVE zu sehen. Kompliment für diese Leistung. Was zählt ist auf dem Platz! Egal ob Mädel oder Junge!

  • 21 Bernd 31.07.2022, 20:59 Uhr

    "!Erstliga-Spielerinnen werden teilweise so schlecht bezahlt, dass sie davon nicht leben können." - Liegt das vielleicht daran, daß das interesse an ihnen geringer ist? Wie muß man sowas überhaupt kommentieren. Abwarten, mit der Zeit wird sich das schon einpendeln.

  • 20 Werbung 31.07.2022, 18:24 Uhr

    Nur im Öffentlich Rechtlichen Rundfunk gehypt, da der attraktive Männermannschaftssport von den Privatsendern mit hohen Summen vereinnahmt worden ist ?! Nur schneller dynamischer ,sprich kraftvoller, Sport erweckt die Neugier der Massen. Und Massen ziehen die Werbebranche an, also die Privatsender, sodass der öffentlich rechtliche Rundfunk auf den Nischen sitzenbleibt. Sollte Frauensport die Massen anziehen, werden sie auch von den Privatsendern gezeigt und die Öffentlichen müssen neue Themen suchen, vielleicht Sport -Talkshows?

  • 19 Gebührenzahler 31.07.2022, 15:41 Uhr

    Mauritius, ich teile ihre Ansicht. Vielleicht könnte der WDR noch ein WDR 6, 7, 8 . . . erfinden und dort vorhandenes Überpersonal einsetzen. Platz gäbe es dort dann sicherlich.

  • 18 Andreas Renner 31.07.2022, 14:43 Uhr

    Wenn die Frauen das machen, was die Männer machen ist das sehr gut. Was sollen die denn sonst machen!

  • 17 Damussmehr 30.07.2022, 22:53 Uhr

    Guter Kommentar. Da muss mehr. Im Fussball und in allen anderen Sportarten. Das sportliche Mädchen muss Normalität sein. Hoffe auch der WDR lernt dazu. Sport mit Frauen mehr Sendezeit bessere Sendeplätze und den Heldinnen eine Doku oder Reportage spendieren als Regel und nicht als Ausnahme.

    Antworten (1)
    • Anno Nühm 31.07.2022, 14:07 Uhr

      Was soll bitte dieser Hype? Überlegen Sie einmal, mit welcher Ligastufe der Fußball-Herren die Damen es aufnehmen könnten. Und wie viel Aufmerksamkeit wenden die Medien dieser Ligastufe zu?

  • 16 Jawoll 30.07.2022, 11:39 Uhr

    Volle Zustimmung und ich hätte noch ein paar Forderungen mehr. Danke fürs aussprechen.

  • 15 Klaus 30.07.2022, 10:57 Uhr

    Nunja, es ist nicht so lange her, da konnte ich mir Füßball der nicht von Männern gespielt wurde einfach nicht gut ansehen. Er war einfach nicht gut, aus meiner Sicht. Hektisch, technisch limitiert, taktisch ebenso. Heute bin ich erstaunt, der Fußball ist deutlich anspruchsvoller geworden. Warum? Genau, die Ausübung durch Frauen wurde durchaus gefördert. Und das darf gerne so weiter gehen und wie im Kommentar geschildert ausgebaut werden. Es gibt keinen Grund warum Frauen weniger gut sein sollten, wenn sie gleich gefördert werden. Im Gegenteil, so eine Mittelfeldabräumerin wie Lena Oberdorf fehlt mir im Männerfußball, auch diese totale Leidenschaft. Was war das bitte für eine Leistung. Ich hoffe dass sich die Spielerinnen das bewahren können und nicht irgendwann hochbezahlt und irgendwie lustlos über den Platz schlurfen wie so mancher topbezahlter Profi, der sich als ewiges Talent nicht durchsetzt und Millionen verdient. Dank dieser EM kann ich die WM im Winter locker überspringen.

    Antworten (1)
    • Bayern Fan 31.07.2022, 11:55 Uhr

      Dann warten wir mal die Einschaltquoten bei der WM ab und vergleichen sie mit denen der EM (Frauen). Kleine Wette wer die Nase vorne hat? Ich freue mich sehr auf die WM und schaue mir die Spiele alle an.

  • 14 Susanne 30.07.2022, 09:34 Uhr

    Wer mehr Aufmerksamkeit für den Frauensport fördert, sollte dem auch eine Bühne geben. Das gilt für alle Medien. Wenn ich ganz old style die Zeitung aufschlagen, finde ich fast ausschließlich Beriche über Männer im Sportteil. Das Gleiche im TV und online. Hier könnten die Medien als gutes Beispiel voran gehen. Solange im Kleinen die U15-Bezirksliga der Jungs im Kreisgebiet interessanter ist wie die Landesliga der Frauen oder im Größeren über die Regionalliga der Männer mehr berichtet wird wie über die Bundesliga der Frauen ändert sich leider gar nichts.

    Antworten (1)
    • Football Is Coming Home 31.07.2022, 11:48 Uhr

      " ganz old style" warum in englisch? Deutsch klingt doch auch sehr schön.: ganz im alten Stil. Game over, England 3, Germany 1 God save the Queen

  • 13 Mauritius 29.07.2022, 22:58 Uhr

    Ich finde es gut wenn der WDR Beiträge wie: "Längere Laufzeiten für Atomkraftwerke?" je einen Experten für das Für und das Wider zu Worte kommen Lassen. So kann sich der Leser selbst seine Meinung bilden. Ganz im Gegensatz dazu stehen meist die WDR Kolummnen, die uns oft Meinung suggerieren wollen und dabei noch all zu oft rot/grün ideologisch verbrämt sind. Das Personal kann der WDR vielleicht anderweitig besser einsetzen, es kann dem Sender nur gut tun.

    Antworten (2)
    • Heinz aus Mainz 30.07.2022, 12:38 Uhr

      Ich gebe Ihnen vollkommen recht: ob es um das Gendern geht, Fahrradfahren, oder wie jetzt die Wertschätzung der Frauen im Sport. Die Autorin dieses Beitrags und ihre Kollegen möchten uns ständig umerziehen und dafür bekommen sie sicher auch noch fürstliche Vergütungen, aber wir zahlen ja genug Zwangsbeiträge. Wie wäre es mal mit einem Beitrag zu den Straßenbesetzern die sich ankleben und so die schaffenden Menschen von der Arbeit abhalten?!!Themen gibt es genug.

    • Klaus 30.07.2022, 13:52 Uhr

      Was ist daran bitte linksgrün ideologisch verbrämt? Auf viele kleinere und größere Herausforderungen unserer Zeit versucht man aber in der Tat links der Mitte einfach konstruktive Antworten zu finden, und es ist vollkommen legitim, dass dies ins Kolumnen wie dieser auch getan wird. Inhaltlich darf man darüber geteilter Meinung sein. Aber die Generalkritik, die Medien würden Meinungen aus dem gemäßigt linken und progressiven Spektrum überproportional darstellen ist aus der, dann ebenfalls ideologischen, Schwäche der Konservativen oder Wirtschaftsliberalen geboren, dass dort nur die Welt in Ordnung ist, wenn alles beim Alten bleibt. Inklusive sozialer Ungerechtigkeit, die man uns als Freiheit verkauft. Es muss zudem auch einfach so nicht immer eine scheinbare Balance herrschen, um sich eine Meinung zu bilden. Schaffen sie doch auch ohne, ich ebenfalls. Und ich sehe gewisse linke Positionen auch kritisch, auch ohne mediale Vorlage.

  • 12 Fußballfan 29.07.2022, 18:17 Uhr

    Meine Nichte hat in der U-17 Bundesliga gespielt. Nicht nur, dass sie dafür nicht einen Euro Geld bekommen hat. Wenn die Mannschaft zu einem Turnier reisen wollte, musste sie für die Reisekosten selbst aufkommen. Auch Trainingskleidung, Schuhe usw. mussten selbst bezahlt werden. Jungs in der U-17 Bundesliga können alle von ihrem Verdienst leben, einige verdienen schon mehr als ein Durchschnittsgehalt. Und um Fahrtkosten, Ausstattung etc. müssen sie sich auch nicht sorgen. Verletzungsbedingt musste meine Nichte leider aufhören. Verdiensttechnisch ist es aber auch besser so. Jetzt wird sie Ärztin, da wird sie auf jeden Fall mehr verdienen als als Bundeligaspielerin. 😢

  • 11 Paul voss 29.07.2022, 16:37 Uhr

    WM in vollklimatisierten Stadien im Winter.. Aber die Menschen sollen frieren.. Egal welches Geschlecht.. Dieses Profisport System ist moralisch kaputt.. Einziger Weg haltung zu zeigen waere Ein uebertagungsboykott im öffentlichen Fernsehen..aber wessen Brot ich ess dessen Lied ich sing.. Schade und traurig..

    Antworten (1)
    • Harry aus Wuppertal 29.07.2022, 20:26 Uhr

      Ich freue mich riesig auf die WM. Ich halte es immer damit, wenn mir etwas nicht gefällt schalte ich um oder ab und da gibt es viele viele Sendungen wo dies der Fall ist. Leider muss ich den Blödsinn mit der Zwangsabgabe mitfinanzieren.

  • 10 Anonym 29.07.2022, 15:12 Uhr

    Meines Erachtens beginnt hier in der Überschrift schon das Problem, und ich bin gerade angesichts der Intention der Kolumne darüber „baff“. Was ist Frauensport? 😲 Da ist man doch wieder bei den oft lächerlichen Abgrenzungen zwischen den ach so harten 😉 Männersportarten und abgewerteten Sportarten für Frauen. Wenn Frauen dasselbe Spiel spielen wie die Männer, z. B. Fußball, ist und bleibt es Fußball, und es gibt eben nicht Fußball und Frauenfußball.

  • 9 Jürgen Ruhrmann 29.07.2022, 11:39 Uhr

    Es geht noch viel mehr im Mädchen- und Frauensport. Da hat der DFB in Verbindung mit den 21 Landesverbänden noch lange nicht seine Möglichkeiten ausgenutzt. Nur mit deren Support kann z.B. der Mädchenfußball gleichwertig in den zu 95% von Männern beherrschten Fußballvereinen installiert werden. Trainerscheine sind sehr teuer etc. Die Möglichkeiten und Defizite sind groß! Sehr gut, dass Sie diese Thematik aufgreifen. Gerne viel mehr davon. Glück auf.

  • 8 Mike Matrix 29.07.2022, 11:13 Uhr

    Sorry, das war das übliche peinlich-lächerliche Feministen-Gejammere & Geschwurbele! Das EINZIGE was zählt sind die Einnahmen für die Clubs durch Fans & Sponsoren. Danach berechnet sich der Markwert der Teams/des Sportlers. Diese müssen attraktiv für die Fans sein!! Nur wenige sind an den schlechten Leistungen im Frauensport interessiert. Wenn der Frauenweltmeister:innen beim Testspiel gegen U14 Highschool Buben 15:1 verliert, weiss man um das sportliche Niveau 😱⚰️ Oder WNBA, die selbst heutzutage nicht dunken können, und von der NBA mit Millionenverlusten am Leben gehalten werden. Leere Hallen & Geisterspiele sind dort normal. WÜRDEN DIE GANZEN FEMINISTINNEN MAL 'NE KARTE KAUFEN SÄHE DAS ALLES GANZ ANDERS AUS!!! Gegenbeispiel: UFC Ronda Rousey hat Millionen erKÄMPFT, da Sie Leistung gebracht hat, plus gleichzeitig den Weg für weitere hoch bezahlte Frauen geebnet! FAZIT: Weniger jammern, mehr Leistung, dann klappt's auuch mit der Bezahlung und der Infrastruktur 😜😋🤑 #

    Antworten (2)
    • Michael 29.07.2022, 22:51 Uhr

      Steffi Graf hat es auch zu was gebracht. Sind genug Fans da, steigen auch die Erlöse durch die Sponsoren.

    • Oje 30.07.2022, 11:51 Uhr

      Was soll das? Engagierte Mädchen frühstücken Jungsmannschaften locker weg. Erst nach der Pubertät ändert sich das. Weg mit dem pampern der jungen und her mit den guten Bedingungen für Mädchen.

  • 7 HeinzSch 29.07.2022, 10:50 Uhr

    Meine HERREN Journalisten. Bevor Sie über Equal Pay lamentieren, sorgen Sie bitte dafür, dass dem Frauenspitzensport die gleiche Aufmerksamkeit geschenkt wird dem der Männer. Präsentation der Fußball-EU-Meisterschaft: dürftig. Präsentation in der Presse: mickrig. Über potentielle Absteiger bei den Männern (Schalke, Bochum, erc) wird mehr berichtet. Warum?

    Antworten (1)
    • Stimmt 30.07.2022, 11:53 Uhr

      😊

  • 6 Michael 29.07.2022, 09:43 Uhr

    Ich interessiere mich grundsätzlich nicht für Sport, speziell passiv also nur anderen zuschauen. Aber z. B. bei sowas wie ner Fußball WM wird doch überall (auch in den Medien) anhand der Aufmerksamkeit klar zwischen den Geschlechtern klassifiziert. Ähnlich wie bei Olympia. Erst die "normalen" dann als Nachtisch die Paralympics. Wobei bei Olympia beide direkt hintereinander laufen. Da ist noch mehr Aufmerksamkeit da als wenn erst die Männer-WM läuft und Monate später die Frauen-WM wenn schon aller WM Schmuck an den Häusern entfernt ist und man davon nur beiläufig aus den Nachrichten hört. Und bei den Fans ist mein Eindruck, dass es nicht wenig Frauen gibt die mit den männlichen Kollegen zumindest vor dem TV Männer WM gucken, aber Frauen WM nicht so wichtig nehmen. Zumindest nach den Gesprächen zu urteilen die ich mitbekommen habe.

Weitere Themen