Wartende an einem Bahngleis. Einfahrender Zug der Deutschen Bahn, Symbolbild, 9-Euro-Ticket

9-Euro-Ticket: Abo-Aktion in NRW und andere Ideen

Stand: 02.08.2022, 15:45 Uhr

Das 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr läuft Ende August aus. Wie geht es danach weiter? Dazu gibt es neue Ideen. Und eine konkrete Umsetzung: eine Abo-Aktion in NRW.

Für das 9-Euro-Ticket wird es kein direktes Nachfolgeangebot geben. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) rechnet erst zum Jahreswechsel damit. Zuerst sollen Daten zur Nutzung des günstigen Tickets ausgewertet werden. Eine Analyse zum 9-Euro-Ticket soll es erst Anfang November geben.

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hatte am Wochenende einem unmittelbaren Folgeangebot des Neun-Euro-Tickets erneut eine Absage erteilt.

NRW: Abo-Aktion im September und Oktober

Ideen für Nachfolge-Lösungen wurden schon einige präsentiert. In NRW wird eine zumindest für zwei Monate umgesetzt. Direkt im Anschluss an die 9-Euro-Ticket-Aktion führen die NRW-Verkehrsverbünde eine landesweite Aktion durch: Im September und Oktober haben Abo-Ticket-Inhaber an den Wochenenden, Feiertagen und in den Herbstferien freie Fahrt.

Ausgewählte Fahrten nach Holland

Wer ein gültiges Abo-Ticket besitzt, darf in der genannten Zeit also den gesamten Personen-Nahverkehr in NRW befahren. Dazu kommen einige ausgewählte Strecken nach Osnabrück, Rheinland-Pfalz und in die Niederlande.

Ein Abo-Ticket gilt dabei für zwei Erwachsene und bis zu drei Kinder oder zwei Erwachsene und bis zu zwei Fahrräder. Auch zeitliche Beschränkungen wie beim 9-Uhr-Abo werden aufgehoben. Für welche Abos genau welche Regelungen gelten - das haben die NRW-Verkehrsverbünde in einer Übersicht zusammengestellt, die im Netz zu finden ist.

Nord-Ticket: Zustimmung und Skepsis

Ein noch nicht umgesetzter Vorschlag in der Diskussion um eine mögliche Nachfolge des 9-Euro-Tickets kommt aus Niedersachsen. Das dortige Verkehrsministerium bringt eine norddeutsche Lösung in Spiel. Dabei könnten sich die fünf norddeutschen Bundesländer zusammenspannen.

Aus Mecklenburg-Vorpommern gibt es dazu eine positive Reaktion: Die CDU-Fraktion im Landtag begrüsst den Vorschlag eines norddeutschen Modells. Aus dem schleswig-holsteinischen Verkehrsministerium gibt es allerdings Bedenken: Eine norddeutsche Lösung ohne finanzielle Beteiligung des Bundes funktioniere nicht.

Bald eine Sonder-Verkehrsministerkonferenz?

Wie es konkret weitergeht, ist noch offen. Die aktuelle Debatte mit einer Vielzahl von Anregungen zeigt für den SPD-Fraktionsvize im Bundestag, Detlef Müller, dass Bund und Länder nun zeitnah an einen Tisch müssten.

"Dazu sollte aus meiner Sicht noch im August eine Sonder-Verkehrsministerkonferenz stattfinden, bei der auch die Abfederung der gestiegenen Betriebskosten in den Blick zu nehmen ist." Zu beraten sei über das weitere Verfahren und die Aufteilung der Finanzierung möglicher Nachfolgemodelle für das 9-Euro-Ticket, sagte Müller. Das deutschlandweite Angebot gilt nur noch in diesem Monat.

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