Trotz Regen: Rheinpegel sinkt teilweise schon wieder

Stand: 19.08.2022, 09:57 Uhr

Auch am Freitagabend kann es in NRW teils Schauer und Gewitter geben. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt rechnet bald aber wieder mit sinkenden Pegelständen.

Lange war es heiß und trocken in NRW - zum Ende der Woche ist es etwas abgekühlt, viele Regionen haben inzwischen Regentropfen abbekommen.

Rheinpegelstände im Überblick

Aber: Nachdem am Donnerstag die Pegelstände teils leicht gestiegen waren, sieht das am Freitag in einigen Orten bereits wieder anders aus. In Düsseldorf sinkt nach Angaben der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes der Pegelstand erneut um minus zwei auf 31 Zentimeter (niedrigster Wert bisher: 23 Zentimeter), in Duisburg ebenfalls um minus drei auf 152 Zentimeter. Zumindest in Köln steigt der Pegelstand leicht, um einen Zentimeter auf insgesamt 75 Zentimeter - das sind aber immer noch nur sechs Zentimeter mehr als das historische Rheintief aus dem Jahr 2018. Auch in Bonn steigt der Rheinpegel leicht um drei Zentimeter auf 86 Zentimeter (niedrigster Wert bisher 82 Zentimeter).

Besonders erholsam scheint der Regen vor allem für die Rhein-Abschnitte in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg gewesen zu sein: In Speyer ist der Pegel heute etwa 20, in Mannheim 14 Zentimeter höher.

Eine nachhaltige Besserung der Wasserstände erwartet das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt aber nicht. Zwar sollen die Pegelstände bis Ende der nächsten Woche um etwa 50 Zentimeter steigen. Nach dem Durchlauf einer vom Oberrhein kommenden Welle ist nach Einschätzung des Amtes aber wieder mit sinkenden Wasserständen zu rechnen.

Wasserentnahme aus Rhein teilweise verboten

Wegen der niedrigen Pegelstände und der anhaltenden Dürre darf aus Teilen der Erft vorerst kein Wasser mehr entnommen werden. An knapp 70 Kilometern am Oberlauf des Flusses ist es verboten, Wasser mechanisch oder elektrisch aus dem Gewässer zu pumpen. Das hat die Bezirksregierung Köln am Donnerstag mitgeteilt.

Das Verbot gilt für die Kreise Euskirchen, Düren sowie im Rhein-Sieg-Kreis und im Rhein-Erft-Kreis. Wer sich nicht daran hält, riskiert ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro. Die Allgemeinverfügung gilt zunächst bis Ende September. Das Tränken von Vieh ist aber weiter erlaubt.

Rhein-Niedrigwasser setzt Fischen & Co. zu

Das Rhein-Niedrigwasser macht nicht nur Wirtschaft und Schifffahrt, sondern auch Fischen und anderen Wasserbewohnern zu schaffen. Vielen Tieren bleibt nur der Rückzug in die Fahrrinne für den Schiffverkehr. Doch dort ist es stressig und teils gefährlich, wie Klaus Markgraf-Maué vom Rhein-Büro des Naturschutzbunds (Nabu) Nordrhein-Westfalen erklärt.

Auch mit den höheren Wassertemperaturen, die meist mit Niedrigwasser einhergehen, haben Tiere zu kämpfen. "Ab 25 Grad geraten die ersten Arten an ihre Grenzen", sagt Markgraf-Maué. Wird das Wasser wärmer, steigt der Sauerstoffbedarf der Fische - während gleichzeitig der Sauerstoffgehalt im Wasser abnimmt. Außerdem werden Fische anfälliger für Krankheitserreger.

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