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Private eBay-Verkäufe kostenlos: Was das für Verbraucher bedeutet

Stand: 01.03.2023, 11:03 Uhr

Die Online-Plattform Ebay nimmt ab 1. März 2023 keine Grundgebühr und keine Provision mehr für private Verkäufe. Was Ebay sich davon erhofft - und für wen die kostenlosen Verkäufe gelten.

Von Jessica Sturmberg

Es waren besonders die elf Prozent Provision, die viele zuletzt abgehalten hat, Ebay als Verkaufsplattform zu nutzen. Bei einem Auto oder einem teuren Möbelstück schmälert diese Provision den Erlös um einiges. Die meisten alternativen Onlineplattformen für Secondhand sind dagegen kostenlos.

Damit der einstige Pionier Ebay im Wettbewerb weiter bestehen kann, will Ebay-Deutschland-Chef Oliver Klinck die Kundinnen und Kunden mit dem Wegfall von Gebühr und Provision wieder gewinnen, wie er dem WDR sagte. In Analysen habe Ebay festgestellt, "dass die Käufer, die gleichzeitig bei uns verkaufen doppelt so viel kaufen wie die Käufer, die bei uns nicht verkaufen."

Wer also einmal auf der Seite ist, der nutzt sie sowohl zum Verkaufen als auch Kaufen und damit erhofft sich Klinck insgesamt mehr Umsatz.

Wegfall gilt nicht für Händler 

Der Wegfall von Gebühr und Provision gilt nämlich nur für Privatleute, nicht für Händlerinnen und Händler, die die Plattform etwa als alternative oder ergänzende Verkaufsfläche zu Amazon nutzen. Das macht bei Ebay mit 80 Prozent den Großteil des Umsatzes aus. Wenn dieses Geschäft nun größer wird, so hofft Ebay, könnten die Einnahmeausfälle mehr als kompensiert werden.

Viele Privatleute waren wegen der Kosten auf die kostenlosen Ebay Kleinanzeigen ausgewichen. Obwohl der Name noch drinsteckt, gehört das inzwischen nicht mehr zum Ebay-Unternehmen und darf den Namen auch nur noch bis Mitte des Jahres 2024 nutzen.

Trend zu Secondhand wegen Nachhaltigkeit

Im Unterschied zur Ebay-Plattform sind die Kleinanzeigen eine Anzeigenplattform hauptsächlich für Privatverkäufer und -käufer, die eine andere Kaufabwicklung und -absicherung anbietet als Ebay. Die Strategie von Ebay ist, wieder den Markenkern zu betonen, mit dem die Plattform in Deutschland vor fast 25 Jahren groß geworden ist – ein Internettrödelmarkt zu sein. 

Ebay-Chef Oliver Klinck setzt dabei auch auf den Trend, dass "Gebraucht" und "Wieder nutzbar" dem Zeitgeist von Nachhaltigkeit und Sparpotenzial entspricht. 

Lieferschwierigkeiten als Chance für Plattformen

Was auch an Bedeutung gewonnen habe, betonte er, sei das Thema Lieferschwierigkeiten – wenn Dinge nirgendwo oder nur zu hohen Preisen zu bekommen sind, dann werde auch auf Secondhand-Plattformen gesucht. 

Das führe dazu, dass das Käuferverhalten sich ändere und "dass die Käufer auch gerne aufbereitete Ware oder gebrauchte Ware kaufen." Alle diese Trends seien auch Auslöser dafür, dass Ebay seine Strategie ändere.

Korrekturhinweis: In einer früheren Fassung war eine nicht mehr aktuelle Information zur Kaufabwicklung und -absicherung bei Ebay-Kleinanzeigen enthalten. Diesen Absatz haben wir korrigiert.

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