Corona-Datenpannen in Wuppertal

Stand: 24.10.2020, 21:46 Uhr

Die Stadt Wuppertal hat eine Woche lang fehlerhafte Quarantäne-Bescheide verschickt. Ein Altenpfleger wurde offenbar eine Woche lang nicht über seine Infektion informiert.

Die Kontaktnachverfolgung von Corona-Infizierten stellt die Behörden vor große Herausforderungen – in Wuppertal offenbar ganz besonders. Eine Woche lang wurde Kontaktpersonen von Infizierten mitgeteilt, sie seien selbst positiv getestet worden. Genauso andersherum: Einige Infizierte seien als Kontaktpersonen angeschrieben worden – ihnen war also nicht klar, dass sie positiv auf Corona getestet wurden.

Mehr als tausend Menschen betroffen

Die Dauer der Quarantäne sei allerdings korrekt angeordnet worden, betont die Stadt in einer Pressemitteilung. Der Fehler sei entstanden, weil die Mitteilungen in Wuppertal inzwischen automatisiert verschickt werden. Bei der Umstellung gab es wohl ein technisches Problem. Offen bleibt die Frage, wieso der Fehler eine Woche lang nicht auffiel – mehr als tausend Menschen sind von der Panne betroffen.

Altenpfleger eine Woche nicht informiert

Auch in der Altenpflege scheint die Datenverarbeitung in Wuppertal nicht rund zu laufen. Bereits am Freitag wurde bekannt, dass ein Mitarbeiter eines Altenheims eine Woche lang zur Arbeit erschien, obwohl er mit dem Coronavirus infiziert war. Er war bei einer Routinekontrolle getestet worden, die in der Pflegebranche üblich sind.

Die Testergebnisse können Beschäftigte normalerweise in einer speziellen App abrufen. Diese habe laut Caritas aber bei dem Mitarbeiter eine ganze Woche lang kein Ergebnis angezeigt. Erst nach einer Woche meldete sich das Gesundheitsamt bei der Einrichtung und informierte über das positive Testergebnis des Mitarbeiters.

"Wir hoffen, dass das Risiko minimiert ist", sagt Heimleiter Rainer Keßler. Der Mitarbeiter habe bei der Arbeit Maske getragen und sich an die Hygieneregeln gehalten. Trotzdem – es sei eigentlich vereinbart, dass das Ergebnis innerhalb von 36 Stunden übermittelt wird. "Das ist ein Gefühl der Sorge und der Angst um unsere Bewohnerinnen und Bewohner und um unsere Mitarbeiter." Die Caritas wartet jetzt auf die Testergebnisse der Kontaktpersonen des Pflegers.