Briefwähler:innen müssen sich beeilen

Aktuelle Stunde 04.01.2025 08:03 Min. UT Verfügbar bis 04.01.2027 WDR Von Anke Kückelhaus

Briefwahl bei der Bundestagswahl 2025: Das müssen Wähler wissen

Stand: 12.02.2025, 15:47 Uhr

Bald ist Bundestagswahl. Immer mehr Menschen geben ihre Stimme per Briefwahl ab. Doch bis wann kann die noch beantragt werden? Antworten auf diese und weitere wichtige Fragen.

Am 23. Februar ist es so weit, ein neuer Bundestag wird gewählt. Durch das vorzeitige Ende der Ampelkoalition passiert das sieben Monate früher als ursprünglich geplant. Daher sind auch die Fristen für die Briefwahl etwas anders.

Bundeswahlleiterin Ruth Brand vor einer Glasscheibe

Bundeswahlleiterin Ruth Brand

Bereits im Januar mahnte Bundeswahlleiterin Ruth Brand zur Eile. Die Menschen müssten bei dieser Wahl ihre Briefwahlunterlagen "erheblich schneller" beantragen, ausfüllen und zurücksenden, als es normalerweise der Fall sei.

Bis wann kann ich wo Briefwahl beantragen? Worauf muss ich achten? Antworten auf die wichtigsten Fragen:

Wann werden die Wahlbenachrichtigungen verschickt?

Die Wahlbenachrichtigungen wurden ab Mitte Januar verschickt - mittlerweile sollte also jeder Wahlberechtigte die Unterlagen erhalten haben. Sollte bis jetzt immer noch keine Wahlbenachrichtigung eingegangen sein, "wenden Sie sich an ihre Gemeinde, um zu prüfen, ob Sie im Wählerverzeichnis stehen", empfiehlt Landeswahlleiterin Monika Wißmann.

Nach Erhalt der Wahlbenachrichtigung sollte die Briefwahl so schnell wie möglich beantragt werden. "Wenn Sie Briefwahl machen möchten, stellen Sie Ihren Briefwahlantrag unmittelbar nach Erhalt der Wahlbenachrichtigung", so die Landeswahlleiterin.

Wo und wie könnt ihr die Briefwahlunterlagen beantragen?

Auf der Rückseite der Wahlbenachrichtigung gibt es einen Vordruck, der ausgefüllt und zurückgesandt werden muss, um die Briefwahl zu beantragen.

Grundsätzlich ist die Beantragung aber auch im Wahlamt der Gemeinde, in der man den Hauptwohnsitz hat, möglich. Dazu schreibt man einfach formlos an das Wahlamt - per Mail, Brief oder Fax. Benötigt werden Familienname, Vorname(n), Geburtsdatum und Postanschrift des Erstwohnsitzes.

In einigen Kommunen ist auch ein Antrag via Online-Formular möglich, etwa in Bonn, Duisburg und Münster. Eine telefonische Beantragung ist grundsätzlich nicht möglich.

Bis wann könnt ihr Briefwahl beantragen?

Theoretisch ist das bis zum Freitag vor der Wahl möglich, also bis zum 21. Februar 2025, 15 Uhr. In besonderen Ausnahmefällen, wie etwa einer plötzlichen Erkrankung, auch noch am Wahltag bis 15 Uhr. Allerdings wird es dann knapp, wenn ihr euren Stimmzettel per Post verschicken wollt. Denn eure Stimme muss bis zum Wahltag 18 Uhr vorliegen.

Was passiert, wenn eure Stimme nicht rechtzeitig eintrifft?

Ganz einfach: Dann wird sie nicht mitgezählt. Die Behörde der Bundeswahlleiterin empfiehlt, den Stimmzettel deshalb spätestens drei Werktage vor der Wahl abzusenden. Die Deutsche Post hat sich dieser Empfehlung ebenfalls angeschlossen. Allerdings hat das Unternehmen klar gemacht: Man werde, wie bei vorangegangen Wahlen mehr Personal einsetzen, damit keine Stimme verloren geht.

Wer das dennoch nicht riskieren will, kann auch von der Direktwahl oder der sogenannten "Briefwahl vor Ort" Gebrauch machen. Alle Wahlberechtigten können mit ihrer Wahlbenachrichtigung und einem Ausweisdokument ins Wahlamt gehen, die Briefwahlunterlagen direkt abholen und dann vor Ort ausfüllen. Die Unterlagen werden dann direkt in eine Wahlurne eingeworfen und bis zum Wahltag nicht geöffnet.

Weitere Infos dazu gibt es hier:

Ab wann landet der Stimmzettel in eurem Briefkasten?

Nicht vor dem 10. Februar. Erst dann werden die Unterlagen verschickt - unabhängig davon, ob ich die Briefwahl schon früher beantragt habe.

Warum solltet ihr euch mit dem Briefwahlantrag beeilen?

Ganz einfach: Wenn mein Antrag früh vorliegt, wird mein Stimmzettel ab dem 10. Februar auch schnell verschickt. Wenn er dann wenige Tage später bei mir ankommt, habt ihr bis zur Wahl am 23. Februar noch genügend Zeit, den ausgefüllten Stimmzettel rechtzeitig zur Post zu bringen.

Wie hoch ist der Anteil an Briefwählerinnen und -wählern in NRW?

Hoch - und er steigt seit Jahren an. Bei der vergangenen Bundestagswahl im September 2021 lag er bei mehr als 48 Prozent. Das hing natürlich auch mit der Corona-Pandemie zusammen. Aber auch so ist mit einem hohen Anteil zu rechnen.

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