Ein Kugelschreiber liegt auf einem Stimmzettel für die Briefwahl zur Bundestagswahl. Symbolbild

Bundestagswahl in Wuppertal: "Briefwahl nur, wenn unbedingt nötig"

Stand: 27.11.2024, 16:47 Uhr

Städte im Bergischen Land bitten die Bürger, bei der Bundestagswahl möglichst im Wahllokal zu wählen. Wegen der kurzen Fristen befürchten sie, nicht genügend Zeit für die Briefwahl zu haben.

Von Johannes Rasch

Im Wuppertaler Rathaus sind die Mitarbeiter im Wahlamt schon voll damit beschäftigt, die Wahl vorzubereiten. Vor allem müssten die Wählerverzeichnisse erstellt und die Briefwahl vorbereitet werden, sagt Stadtsprecherin Ulrike Schmidt-Keßler. Das große Problem bei dieser Wahl sei die Zeit: "Die Fristen werden dann sportlich, wenn der Bundespräsident den Wahltermin verkündet hat, weil sich dann die üblichen Fristen von vier bis fünf Wochen auf zwei Wochen verkürzen werden."

Zwei Wochen Zeit für die Briefwahl

Schließlich müssen die Parteien zunächst ihre Kandidaten aufstellen. Erst dann können die Wahlausschüsse über die Zulassung der Bewerber entscheiden. In Remscheid und Solingen soll das am 24. Januar geschehen, in Wuppertal noch eine knappe Woche später. "Dann werden wir die Stimmzettel in der ersten Februarwoche drucken lassen und können die dann nach der ersten Woche erst verschicken", rechnet Schmidt-Keßler vor.

Ulrike Schmidt-Keßler im Portrait

Ulrike Schmidt-Keßler, Stadtsprecherin Wuppertal

Für Briefwähler, vor allem die im Ausland, wird es dann sehr knapp bis zum 23. Februar: "In dem Moment, wo wir die Wahlzettel verschicken, geben wir ja das Geschäft quasi aus der Hand. Dann sind wir abhängig davon, wie gut die Post hier im Lande und natürlich auch im Ausland arbeitet und wie schnell die Menschen uns die Sachen zurückschicken können", so Schmidt-Keßler. Deshalb bittet sie die Wähler, wenn es irgendwie möglich ist, im Wahllokal zu wählen und auf die Briefwahl zu verzichten.

Alternative: Direktwahl

Wer am 23. Februar überhaupt keine Möglichkeit hat, in seinem Wahllokal zu wählen, hat aber auch noch die Möglichkeit, direkt zu wählen, nämlich im Rathaus, erklärt die Wuppertaler Stadtsprecherin: "Sie gehen hin mit Ihrer Wahlbenachrichtigung, dann geben Ihnen die Kollegen die Briefwahlunterlagen aus, Sie machen Ihr Kreuzchen an der von Ihnen bevorzugten Stelle und können dann Ihren Stimmzettel direkt abgeben." Eine praktische Sache: Wählen gehen mal eben beim Gang in die Stadt. Wegen der kurzen Zeit stellt die Stadt Wuppertal für die Direktwahl noch mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein und weitet die Öffnungszeiten des Direktwahllokals im Rathaus aus.

Ein Mann hält ein Kalenderblatt mit dem Datum 23. Februar 2025, Sonntag in der Hand. Im Hintergrund die Deutschlandfahne. Symbolbild für vorgezogene Bundestagswahl,  [M]

Auch im Rathaus kann man seine Stimme abgeben

Für die, die nicht anders als per Brief wählen können, hat Ulrike Schmidt-Kessler noch einen Tipp, um die ganze Sache zu beschleunigen: Man kann die Briefwahlunterlagen schon jetzt anfordern: "Unter briefwahl@stadt.wuppertal.de können Sie das formlos beantragen. Dann wird das in dem Moment, wo wir die Stimmzettel vorliegen haben, sofort bearbeitet."

Unsere Quellen:

  • Stadt Wuppertal
  • Stadt Remscheid

Über dieses Thema berichten wir am 27.11. auch im Fernsehen in der Lokalzeit Bergisches Land um 19:30 Uhr.