Im Inneren des Berges

Stand: 29.06.2021, 11:03 Uhr

Im Streb wird die Kohle abgebaut.

Jetzt sind wir am Streb – da, wo die Kohle abgebaut wurde. Hier war's eng und stickig – und ohrenbetäubend laut. Je tiefer man die Kohle förderte, desto wärmer war sie, wenn sie aus dem Berg kam. Es gab immer einen Frischluftstrom, aber trotzdem waren es hier 40 Grad, bei 70 Prozent Luftfeuchtigkeit. Denn der Staub, der beim Herausbrechen der Kohle aufgewirbelt wurde, hatte man durch eingesprühtes Wasser gebunden. Seit den 1960er Jahren kam beim Abbau eine riesige Maschine zum Einsatz.

Streb

Sie war teilweise bis zu 450 Metern lang und arbeitete sich quer durch den Berg. Der Hobel brach die Kohle heraus und die Schilde über dem Flöz wurden langsam nachgezogen, um alles abzustützen. Bis zu 850 Tonnen Gestein konnte die Maschine über dem Streb hochstemmen, Zentimeter für Zentimeter. Über Jahrzehnte ein großes Problem: Der Staub. In den 1940ern wurden die meisten Bergarbeiter höchstens 60 Jahre alt – Staublunge. Aber dann kamen die Schutzmaßnahmen. Und die Kumpel hatten dieselbe Lebenserwartung wie alle anderen harten Malocher auch.