Die Ausrüstung der Kumpel

Stand: 29.06.2021, 11:01 Uhr

In der Lampenstube gab es die Ausrüstung für die Kumpel, die einfuhren.

In der so genannten Lampenstube gab es die Ausrüstung für die Kumpel, die ihren Job unter Tage machten. Und da ging man zur Sicherheit auch besser nochmal auf die Toilette – denn unter Tage gab es so etwas nicht.

Ausrüstung Teil 1: der Kohlenmonoxid-Filter, auch Selbstretter genannt. Er wandelt im Notfall - also bei einem Grubenbrand oder einer Schlagwetter-Explosion unter Tage — das tödlich giftige Kohlenmonoxid um in ungiftiges Kohlendioxid. Das gab den Arbeitern etwa 90 wertvolle Minuten, um sich ins frische Wetter zu retten. Die Filter gabs übrigens erst seit den Fünfzigern.

Lampenstube

Ausrüstung Teil 2: das Geleucht. Das sind batteriebetriebene Grubenlampen. Die gabs etwa hundert Jahre lang. Davor hatte man Grubenlampen mit einer kleinen Flamme. Und die Gefahr war groß, dass die Funken dieser Lampen das gefährliche Grubengas entzünden konnten. Das Geleucht wog an die zwei Kilo, das meiste machte der Akku aus. Die Lampe kam an den Helm, der Akku kam an den Gürtel. Dreizehn Stunden leuchtete so eine Lampe damit. Bevor die Kumpel einfuhren, mussten sie durch eine Schleuse mit einem elektronischen Kontrollsystem. Dort wurde geprüft, ob das Geleucht vorhanden war und ob der Transponder für die Ortung durch die Grubenwehr funktionierte - ohne durfte niemand in den Förderkorb nach unten!