Eine Schneehaube sitzt auf den Blüten des Winterschneeballs am Ufer des Tegernsees.

Service Garten

Duftende Winterblüher

Selbst im tiefsten Winter gibt es Gehölze, die bereits jetzt blühen und dazu noch wunderbar duften. Winterschneeball, Duft-Heckenkirsche oder auch die Winterblüte nutzen die Gunst der ersten Stunde, um hungrige Bestäuber anzulocken, die nach einer Ruhezeit gierig auf Nahrung sind.

Der Winterschneeball (Viburnum bodnatense) blüht schon lange vor Weihnachten, legt bei Frost aber schon mal eine Pause ein. Die mehr oder weniger stark rosa gefärbten Blüten besitzen einen herrlichen Duft. Verwandt damit, aber etwas empfindlicher, ist der Duft-Schneeball (Viburnum farreri) mit ähnlichen Eigenschaften. Ebenfalls mit Duft blüht die Duft-Fleischbeere (Sarcococca humilis/confusa). Der kleine Strauch ist gut für Kübel oder kleine Gärten geeignet und behält im Winter sein Laub. Die vierte im Bund ist die Duft-Heckenkirsche (Viburnum purpusii), ebenfalls ein kleinerer bis mittlerer Strauch. Noch eine Rarität: Die Winterblüte (Chimonanthus praecox), mit herrlichem Duft, ist ein klein bleibender Strauch, der es etwas geschützt mag.

Winterblüher besitzen besonders kälteresistente Blüten. Ihr Trick: sie lagern hohe Zuckerkonzentrationen in die Blütenblätter ein, das wirkt wie Frostschutz im Kühler. Die Blüten sind außerdem recht klein und bieten nicht so viel Angriffsfläche. Um trotzdem aufzufallen, müssen sie einen intensiven Duft verströmen oder grell gefärbt sein.

Schnitt

In Sachen Pflege gelten die üblichen Regeln. Wer seine Gehölze zurückschneiden möchte, muss dies entsprechend früh erledigen, weil die Blüte ja besonders zeitig einsetzt. Ein Rückschnitt erfolgt am besten unmittelbar nach der Blüte (oder bei Obstgehölzen nach der Fruchtreife), aber vor dem Wiederaustrieb. Wenn also Pflanzen im Januar blühen und im März austreiben, sollte im Februar geschnitten werden.

Standort

Perfekt ist ein Standort nah am Fenster oder an der Haus- beziehungsweise Balkontür, sodass der Duft der Pflanzen möglichst häufig und intensiv genossen werden kann. Die meisten Winterblüher benötigen volle Sonne. Kein Wunder, sie vollbringen ja auch Höchstleistungen und brauchen jeden wärmenden Sonnenstrahl. Daher ist auch ein geschützter Standort zu empfehlen, also weder Durchzug noch die Schlagwetterseite.

Ansonsten gelten die üblichen Standortbedingungen abhängig von der jeweiligen Pflanzenart - etwa kalkiger, schwerer oder durchlässiger Boden, Moorboden oder ein Boden entsprechend der speziellen Anforderungen der Pflanzen. Das sollte man vor dem Kauf unbedingt beim Gärtner abklären. Auch über die Endgröße besser vor dem Pflanzen informieren, damit man viele Jahre oder Jahrzehnte Freude an den Pflanzen hat.

Autor: Anja Koenzen
Redaktion: Iris Möller-Grätz

Service Garten ist eine Rubrik der WDR 5 Sendung Neugier genügt und ist dort freitags zwischen 11.04 Uhr und 12.00 Uhr zu hören.

Weitere Themen