Maximilien de Robespierre, französischer Revolutionspolitiker (Gemälde um 1793)

28. Juli 1794 - Maximilien de Robespierre wird hingerichtet

Stand: 28.07.2019, 00:00 Uhr

An Maximilien de Robespierre scheiden sich die Geister. Für die einen ist er der Bluthund der Französischen Revolution. Den anderen gilt er als Verfechter ihrer Prinzipien: "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit".

Geboren wird Maximilien de Robespierre am 6. Mai 1758 im nordfranzösischen Arras. Seine Mutter stirbt, als er sechs Jahre alt ist. Sein Vater, ein Anwalt, setzt sich daraufhin nach Deutschland ab und überlässt die vier Kinder Verwandten. Als Ältester wird Maximilien zum Hüter seiner Geschwister.

Maximilien de Robespierre, Revolutionär (Todestag 28.07.1794)

WDR 2 Stichtag 28.07.2019 04:03 Min. Verfügbar bis 25.07.2029 WDR 2


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Anwalt kleiner Leute

Ein Stipendium der Kirche ermöglicht ihm das Jura-Studium in Paris. Mit 23 Jahren kehrt Robespierre als Anwalt in seine Heimatstadt zurück und verteidigt kleine Leute: "Ich bin einer aus dem Volk, ich bin nie etwas anderes gewesen."

Robespierre ist ein Anhänger der Philosophie von Jean-Jacques Rousseau: Die moderne Gesellschaft erscheint ihm verkommen, von der natürlichen Tugend entfremdet.

Abgeordneter der Nationalversammlung

Als 1789 die Generalstände einberufen werden, wählen die Bürger von Arras Robespierre zu ihrem Abgeordneten. So wird er mit dem Beginn der Französischen Revolution zum Politiker.

In der Nationalversammlung tritt Robespierre als Demokrat auf. Er fordert das allgemeine Wahlrecht für Männer, die Abschaffung der Todesstrafe und der Sklaverei in den Kolonien. Für die Absetzung des Königs stimmt er erst, als der sich der Revolution verweigert.

Abschaffung demokratischer Rechte

1792 wandelt sich Robespierre vom Verfechter eines gemäßigten Königtums zum radikalen Republikaner. Er ist bereits Vorsitzender des Clubs der Jakobiner, des linken Flügels der Revolution. Als Kriege mit dem monarchistischen Ausland die Revolution schwächen, richten die Jakobiner eine Art Diktatur ein.

Der zwölfköpfige "Wohlfahrtsausschuss" übernimmt die Macht. Sein starker Mann: Robespierre. Er schafft die demokratischen Rechte ab, vor den Revolutionstribunalen darf man sich nicht mehr verteidigen.

Tugend und Terror

Ehemalige revolutionäre Weggefährten wie Georges Danton enden reihenweise unter der Guillotine. Man müsse die Tugend durch den Terror verteidigen, erklärt Robespierre, der Atheismus und Korruption bekämpft.

Robespierre gilt im Volk lange als "der Unbestechliche". Doch dann lassen ihn die übrigen eingeschüchterten Revolutionäre - angeführt von Joseph Fouché - verhaften.

Die Entmachtung von Robespierre markiert das Ende der Schreckensherrschaft: Am Tag nach seiner Verhaftung, am 28. Juli 1794, stirbt er in Paris durch die Guillotine.

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