Schalke gewinnt unter Assauer Titel: 1997 mit den sogenannten "Eurofightern" um Marc Wilmots, Olaf Thon und Youri Mulder im UEFA-Cup-Finale gegen Inter Mailand. 2001 und 2002 den DFB-Pokal. Aber ins Jahr 2001 fällt auch der nach seinen eigenen Worten schlimmste Tag in Assauers Fußballer-Leben: die "Meisterschaft der Herzen".
Erfolgsgespann: Rudi Assauer (l.) mit Huub Stevens
Schalke steht damals kurz davor, Deutscher Meister zu werden, ist bis weit in die Nachspielzeit des letzten Spieltags vor der Krönung – ehe Bayern München doch noch ein spätes Tor erzielt und den Schalkern die "Schale" wegschnappt.
Assauer glaubt nach einer Fehlinformation eines Fernsehreporters bereits kurzzeitig, der Titel sei gewonnen – und sagt hinterher in seiner typischen Art: "Verdammte Hacke! Ich glaube nicht mehr an den Fußball-Gott."
Letzter Macho der Bundesliga
Assauer ist Zeit seines Wirkens bekannt für seine glasklaren und oft schonungslosen Aussagen, die ihm neben seinem öffentlich zur Schau getragenen Frauenbild den Beinamen "Letzter Macho der Bundesliga" einbringen.
Schalkes Legende Rudi Assauer
Als Trainer Ralf Rangnick einmal vorschlägt, zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der Profis vielleicht mal einen Sport-Psychologen hinzuzuziehen, bügelt "Assi" dieses Ansinnen kurzerhand so ab: "Psychologe? Brauchen wir nicht. Der Psychologe auf Schalke bin ich."
Manager contra Trainer
Mit Rangnick kann der Manager von Beginn an nicht viel anfangen. Schon bei dessen Vorstellung spricht er ihn despektierlich mit dem falschen Vornamen "Rolf" an.
Auch als sein Nachfolger Andreas Müller nach Rangnicks Entlassung Co-Trainer Mirko Slomka die Chef-Rolle überträgt, gibt Assauer wieder einen seiner unvergesslichen Sprüche zum Besten: "Slomka? Auf die Idee wäre ich nicht gekommen." Damit ist dessen Autorität eigentlich vom ersten Tag an beschädigt.
Lesen Sie im 1. Teil des Nachrufs: Fußball-Macho mit Herz
Lesen Sie im 3. Teil des Nachrufs: Assauers schwieriger Rückzug