Der Schrein der Heiligen drei Könige

23.07.1164: Die Reliquien der Heiligen Drei Könige kommen nach Köln

Am 23. Juli 1164 kommen die Reliquien der Heiligen Drei Könige über die Alpen nach Köln. Wer genau in dem inzwischen geschaffenen prunktvollen Schrein liegt, ist allerdings nicht absolut geklärt.

In der Bibel oder ihren Übersetzungen gibt es die ein oder andere Ungenauigkeit. So auch bei den Heiligen Drei Königen. Im Matthäus Evangelium werden sie als "Magoi" bezeichnet, was später fälschlicherweise in "Magier" übersetzt wird. Tatsächlich meint Matthäus wohl den Stamm der Mager, einer Priesterkaste aus Persien.

Der Stern führt sie zu Jesus in der Krippe, sie huldigen ihm und beschenken ihn. Danach verliert sich ihre Spur, bis ihre angeblichen Überreste Jahrhunderte später nach Mailand gelangen.

Dort haben die Reliquien der Heiligen Drei Könige eine ganze Weile ihre Ruhe. Bis Kaiser Barbarossa 1162 die widerspenstigen norditalienischen Staaten auf Linie bringen will und vor Mailand steht. An seiner Seite der Kölner Erzbischof Rainald von Dassel.

Mailand wird eingenommen und geplündert. Da Barbarossa mit Reliquien nicht viel anzufangen weiß, vermacht er diverse Knochen dem treuen Kölner Erzbischof. Darunter angeblich auch die der Heiligen Drei Könige. Rainald von Dassel erkennt schnell, was man mit den Gebeinen anstellen kann.

Kaum sind die Reliquien in Köln, da strömen auch schon die ersten Pilger herbei. Und obwohl ihr Erzbischof schon bald nach der Reliquien-Übergabe wieder aufbricht - seine großartige Gabe werden ihm die Kölner nie vergessen.


In diesem Zeitzeichen erzählt Marko Rösseler:

  • mit welcher List Erzischof von Dassel sich auf dem Weg von Mailand nach Köln Wegelagerer und Reliquienräuber vom Hals hält,
  • warum sich die Zahl der heiligen Könige bei der Drei einpendelt,
  • wie die Mutter Alexander des Großen der katholischen Kirche eine Flut an Reliquien beschert,
  • welche Rolle die Reliquien für den Baubeginn des Kölner Doms 1248 spielen
  • warum die Frage nach der Echtheit der Gebeine kaum mit einem klaren "Ja" beantwortet werden kann.

Das ist unser wichtigster Interviewpartner:

  • Prof. Dr. Manfred Becker-Huberti, langjähriger Sprecher des Erzbistums Köln. Buchautor in der Heiligen- und Brauchtumsforschung.

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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Marko Rösseler
Redaktion: Sefa-Inci Suvak