Brian May mit Gitarre

19. Juli 1947 - Der Musiker Brian May wird geboren

Stand: 13.07.2022, 12:59 Uhr

Als Gründungsmitglied von "Queen" gehört Brian May zu einer der bekanntesten Bands der Welt. Er hat aber auch Astrophysik studiert und ein Buch über Unterröcke im 19. Jahrhundert veröffentlicht.

Kaum ein Rock-Gitarrist spielt mit so typischem Klang wie Brian May. Dass dieser Sound so einzigartig ist, liegt daran, dass Brian May seine erste Gitarre in den Sechzigerjahren selbst entworfen und gebaut hat, gemeinsam mit seinem Vater Harold, einem Elektroingenieur.

Aus der Not heraus, denn angesagte Gitarren wie eine Fender Stratocaster oder eine Gibson Les Paul kann sich die Familie nicht leisten.

"Queen"-Gitarrist Brian May (Geburtstag, 19.07.1947)

WDR ZeitZeichen 19.07.2022 14:41 Min. Verfügbar bis 19.07.2099 WDR 5


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Vater und Sohn mit hohem Anspruch

Fast zwei Jahre lang arbeiten Brian und sein Vater an der Gitarre. Ihr Anspruch ist hoch. Sie soll besser werden als jede andere. Denn sein Vater hat die Maxime, mach nichts, was du nicht wirklich gut machst. Dabei nutzen sie alles, was sie zu Hause finden können.

Der Hals etwa besteht aus einem alten Mahagoni-Brett, das zu einem Kamin gehört. Der Tremolohebel ist ursprünglich Teil eines Fahrradsattels und die Markierungspunkte auf dem Griffbrett feilt der 16-jährige Brian aus Knöpfen seiner Mutter.

Ein Mensch mit zu vielen Leidenschaften

Brian May hat eine Vielzahl Interessen. Handwerklich, musikalisch, wissenschaftlich. Er sei eben "ein Mensch mit zu vielen Leidenschaften", so May über sich selbst. Mit dem Sänger seiner Schülerband "1984" gründet er am College eine neue Gruppe namens "Smile".

Schon in dem Song "April Lady" der Band lässt sich der charakteristisch singende Ton von Brian Mays elektrischer Gitarre erkennen. Einer der größten Fans der Band ist der auf der Insel Sansibar geborene Sänger Farrokh Bulsara, der sich später Freddie Mercury nennt.

Musik statt Astrophysik

Im April 1970 gründet Brian May mit dem Schlagzeuger Roger Taylor und dem Sänger Freddie Mercury die Band Queen. Nach längerer Suche komplettiert John Deacon die Band ab Februar 1971 als Bassist. Mit dem wachsenden internationalen Erfolg dieser Band gibt Brian May schließlich die Arbeit an seiner Doktorarbeit in der Astrophysik auf.

Freddie Mercury und Brian May

Freddie Mercury und Brian May bei Live Aid 1985

In den 80er-Jahren haben Queen zahlreiche Hits: "Under Pressure", "Another one bites the dust", "Radio Gaga", "I want to break free" und viele andere. Mit ihren Stadion-Konzerten brechen sie sämtliche Rekorde. Beim Live Aid-Benefizkonzert im Londoner Wembley-Stadion 1985 stehlen sie den anderen Bands die Show.

Zu viele Schicksalsschläge

Anfang der 90er-Jahre verdichten sich die Gerüchte, dass Freddie Mercury an der Immunschwächekrankheit AIDS erkrankt ist. Am 23. November 1991 lässt Mercury schließlich öffentlich erklären, dass er AIDS hat. Am darauf folgenden Tag stirbt er im Alter von 45 Jahren an einer Lungenentzündung.

Mercurys Tod stürzt Brian May in eine tiefe Krise. Auch seinen Vater verliert er in jenem Jahr. Dazu bricht seine Ehe auseinander, weil May sich in eine andere Frau verliebt hat. Er hat das Gefühl, alles zu verlieren und fällt in eine tiefe Depression. Hilfe findet er in einer Klinik.

Doktortitel mit Verspätung

Brian May therapiert sich außerdem selbst mit Arbeit. Queen spielen mit verschiedenen Gastsängern weiter, Brian produziert zahlreiche Alben anderer Bands und setzt außerdem die Arbeit an seiner Dissertation fort. Fast vierzig Jahre nachdem er damit begonnen hat, erhält Brian May 2008 seinen Doktortitel bei einer Zeremonie in der Royal Albert Hall. Es gibt sogar einen Asteroiden, der nach ihm benannt ist.

Bis heute staunt Brian May darüber, was er alles erlebt hat und immer noch erlebt.

Autor des Hörfunkbeitrags: Thomas Mau
Redaktion: David Rother

Programmtipps:

ZeitZeichen auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 19. Juli 2022 an den Geburtstag des Musikers Brian May. Das ZeitZeichen gibt es auch als Podcast.

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