Die Augen des Hengsbach Denkmals sind mit einem Schal verhüllt.

Fall Hengsbach – Hilft der Kirche nun nur noch ein Wunder?

Es war wie ein Erdbeben im Bistum Essen: Das Ruhrbistum hat im September Vorwürfe der sexualisierten Gewalt gegen den 1991 verstorbenen Kardinal Hengsbach öffentlich gemacht. Es ist das erste Mal, dass einem Bischof solche Taten zur Last gelegt werden. Außerdem soll Hengsbach auch ihm bekannte Fälle der sexuellen Gewalt vertuscht haben.

Für viele Menschen im Ruhrgebiet ein Schock: Der erste Bischof des Bistums Essens war eine regelrechte Ikone in der Region, galt als volksnah, als Vermittler und Schlichter, wurde nicht nur von Gläubigen gemocht. Jetzt sollen nach Hengsbach benannte Plätze und Straßen umbenannt werden, seine Statue vor dem Essener Dom wurde schon demontiert. Dort will das Bistum ein Mahnmal für die Opfer von sexueller Gewalt in der Kirche errichten.

Wie geht es nun weiter für ein Bistum, dessen Ikone gestürzt ist? Wie kann die Kirche sich glaubhaft auf die Seite der Opfer stellen? Wie sicherstellen, dass sexuelle Gewalt und Vertuschung nie wieder passieren? Wie kann die Kirche Menschen noch bei sich halten?

Darüber wollen wir mit Ihnen und folgenden Gästen diskutieren:

  • Magdalene Bußmann, Theologin und Vertreterin von "Wir sind Kirche"
  • Johannes Norpoth, Betroffenenbeirat der Deutschen Bischofskonferenz
  • Klaus Pfeffer, Generalvikar des Bistums Essen

Redaktion: Lisa Kurschilgen und Antje Seemann
Moderation: Judith Schulte-Loh und Olaf Biernat

Stadtgespräch aus Essen: Der Fall Hengsbach

WDR 5 Stadtgespräch 19.10.2023 55:22 Min. Verfügbar bis 18.10.2025 WDR 5


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