Vom Weltraum aus überwacht der Ornithologe Martin Wikelski die Bewegungen von Vögeln, Säugetieren und Fischen auf der ganzen Welt. Der Direktor am Max-Planck-Institut in Radolfzell hat mit seinem Team mehr als 100.000 wildlebende Tiere aus 1.200 Arten mit winzigen Sendern bestückt und so erhält sein Icarus-Projekt einen einzigartigen Datenschatz.
Denn die Sender funken Positionsdaten an Empfängerstationen am Boden, zu WLAN-Hotspots und zum Icarus- Würfel-Satelliten im All. So kann Martin Wikelski in Echtzeit Kraniche, Steinadler oder Wölfe verfolgen, deren Bewegungsmuster bisher kaum verstanden werden. Der Erfinder des "Internets für Tiere" ist sicher: Tiere verfügen über unterschätzte Intelligenz. Verstehen wir ihr Verhalten besser, könnte dies helfen, das Arternsterben zu bekämpfen und frühzeitig vor Erdbeben oder vor Pandemien zu warnen.
Buch-Tipp:
Martin Wikelski (29.02.2024): The Internet of the animals. Was wir von der Schwarmintelligenz des Lebens lernen können. München: Malik. 320 Seiten. 25 Euro. ISBN: 978-3890295619
Redaktion: Beate Wolff