"Wir haben die Rushhour überlebt, sind klüger geworden und haben die ersten Tiefschläge hinter uns gelassen", sagt Lisa Ortgies über Frauen jenseits der 50 Jahre. Trotzdem stelle sich bei vielen Frauen in der Lebensmitte große Verzagtheit ein. Denn ob Wechseljahre, Altersdiskriminierung oder fehlende Gleichberechtigung – nach wie vor werden Frauen biologische und gesellschaftliche Hindernisse in den Weg gelegt.
So gehören nach Meinung von Lisa Ortgies Sexismus, ungleiche Verteilung von Care-Arbeit und finanzielle Abhängigkeit in der Ehe nach wie vor zum Alltag vieler Frauen – obwohl sich diese Dinge "in den letzten 40 Jahren doch längst zum Positiven hätten verändern sollen".
Das aber sollten Frauen nicht länger hinnehmen. Und anstatt darauf zu warten, "dass unsere Kinnkonturen verschwimmen", sollten Frauen in und nach ihrer Lebensmitte jedes weitere Jahr feiern, findet Lisa Ortgies. Denn dann würden ungeahnte Kräfte frei, "mit denen wir die letzten Reste anerzogener Scham abschütteln können".
Lisa Ortgies erzählt, welche Dinge sich ihrer Meinung nach dringend ändern sollten und warum gerade Frauen jenseits der 50 dabei eine entscheidende Rolle spielen können.
Buchtipp
Lisa Ortgies (2024): Heißer Scheiß. Liebe, Wut und Leben für Fortgeschrittene. München: Droemer Knaur. 336 Seiten. 22 Euro. ISBN: 978-3426446140.
Redaktion: Beate Wolff
