Interdisziplinär lehren und lernen und durch Kunst gesellschaftliche Veränderungen anstoßen: Das war das erklärte Ziel der Initiatoren in Alfter. Aus dieser Kernidee hat sich in den vergangenen 50 Jahren eine private, inzwischen staatlich anerkannte Hochschule entwickelt, die in mehr als 20 Studiengängen rund 2.000 Studierende betreut. Von den eher esoterischen Grundlagen der Anthroposophie distanziere man sich heute, erklärt Professor Hans-Joachim Pieper, auch wenn nach wie vor Fächer wie Eurythmie oder Waldorfpädagogik auf dem Lehrplan stehen.
Der ursprüngliche Grundimpuls der Alanus-Gründung jedoch sei erhalten geblieben: "Unser Kerngedanke ist, durch den interdisziplinären Austausch von Kunst und Wissenschaft die Gesellschaft mitzugestalten und zu einem guten Leben für uns alle und für zukünftige Generationen beizutragen." Dazu gehören so außergewöhnliche Studienfächer wie "Wirtschaft und Schauspiel" oder "Wirtschaft und Philosophie". Aber auch in allen anderen Disziplinen sind etwa kunstpraktische Anteile obligatorisch.
Zehn Prozent jedes Studiengangs beinhalten ein klassisches "studium generale". "Uns geht es nicht um eine vorrangig marktorientierte Ausbildung, wir sehen den einzelnen Menschen und dessen Persönlichkeit im Mittelpunkt", so Pieper. Und damit die Studierenden sich nicht in realitätsfernen Gedankenwelten einrichten, bilden praktische Projekte, gern zusammen mit Einrichtungen und Unternehmen in der Region, einen weiteren wichtigen Baustein der Ausbildung.
Redaktion: Gundi Große
