Wer in deutschen Städten auf der Suche nach öffentlichen Klos ist, kann oft lange suchen und muss diese dann in der Regel noch bezahlen. In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf kommen zum Beispiel gerade mal 22 öffentliche Toiletten auf 620.000 dort lebende Menschen. Für Frauen ist es besonders schwer, denn sie können sich nicht, wie es immer noch Männer in Deutschland praktizieren, stehend in Parks und Rabatten erleichtern. Das kostet ein Ordnungsgeld und oft auch die Reputation, wenn Stehpinkler erwischt werden.
Klo:lektiv setzt sich für bessere Toiletten ein.
Städte gehen bei "Problemen zentriert" vor. Sie begreifen die männlichen Stehpinkler als eigentliches Problem, das "beseitigt" werden muss und bauen Pissoirs, die den Männern in den Städten einen alternativen Toiletten-Ort ermöglichen. Frauen hingegen sind im öffentlichen Raum fast nicht sichtbar, wenn es ums Pinkeln geht.
"Pinkeln ist politisch" sagen die Mitglieder von Klo:lektiv, ein Kollektiv in Deutschland arbeitender Geographinnen und Soziologinnen, das mit kreativen Aktionen und ihrer "AG Sanitärwende" in der Wissenschaft und in den Kommunen unser international mieses Pinkel-Image verbessern will. Das sei nötig, vor allem für Frauen. Denn die, so die Aktivistinnen, planten sogar ihre Wege im öffentlichen Raum rund um die für sie zugänglichen Stillen Orte. Klo:letiv-Aktivistin Martine über ein Problem und städtebaulichen Lösungsansätzen.
Redaktion: Monika Kophal