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Erich Vad

Deutschland und der Ukrainekrieg – Erich Vad

Ein Funke genügt – und Deutschland ist im Krieg: So urteilt Erich Vad. Der Brigadegeneral a.D. kritisiert das leichtfertige Drehen an der Eskalationsschraube im Westen und vermisst diplomatische Anstrengungen. An eine militärische Lösung im Ukrainekonflikt glaubt er nicht.

Erich Vad ärgert sich über die ständigen Rufe nach mehr militärischer Unterstützung für die Ukraine von selbst ernannten Militärexperten. Die seien nur richtig, wenn sie mit einer klaren politischen Strategie und mit diplomatischen Abrüstungsverhandlungen verknüpft seien.

Die besondere Herausforderung für Deutschland ergibt sich für den Militärexperten aus der geografischen Lage in Europas Mitte. Würde der Ukrainekonflikt aus dem Ruder laufen, hätte das gerade für Deutschland als Drehscheibe und Aufmarschgebiet der NATO dramatische Konsequenzen.

Angesichts dieser Bedrohungslage kritisiert Erich Vad die Leichtfertigkeit, mit der einerseits an der kriegerischen Eskalationsschraube weiter gedreht wird, andererseits aber keinerlei Vorkehrungen für einen möglichen Ernstfall getroffen werden. Dass die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben den eklatanten Mangel an einsatzbereiten öffentlichen Schutzräumen thematisiert hat, bestätigt seine Einschätzung der Lage.

Militärisch seien sowohl Deutschland als auch die Europäer insgesamt viel zu sehr abhängig von den Vereinigten Staaten. Mehr Autonomie und Stärke im Sinne der Abschreckung und Verteidigung seien unumgänglich: "Wir dürfen nicht als Trittbrettfahrer im Windschatten der Amerikaner fahren."

Redaktion: Heiko Hillebrand

Buchtipp

Erich Vad (2024): Ernstfall für Deutschland. Ein Handbuch gegen den Krieg. Neu-Isenburg: Westend Verlag. 80 Seiten. 15 Euro. ISBN: 978-3864894923.