Was für eine Lebens-Geschichte: Domitila Barros, geboren 1984, wuchs in einer Favela, also in einem Armenviertel der brasilianischen Metropole Recife auf – heute lebt sie in Berlin, ist eine gefragte Rednerin und Beraterin, und ein Star in den Sozialen Medien, auf Instagram hat sie eine Million Followerinnen. Und von hier nach da: Eine fast unglaubliche Geschichte.
Zwischen Recife und Berlin lagen unter anderem folgende Stationen, die ihr Leben geprägt haben: Ein Straßenkinderprojekt, das ihre Eltern betrieben und immer noch betreiben. Der Tod ihrer besten Freundin, die erschossen wurde, als Domitila Barros zwölf Jahre als war. Die Ausbildung, die die Eltern ihr – irgendwie – ermöglichten. Der Umzug nach Berlin fürs Masterstudium und der Anschlussjob als Sozialarbeiterin. Die Zeit als Schauspielerin für eine Vorabendserie. Die Modeljobs. 2022 wurde sie zur Miss Germany gekrönt; 2023 zur "Greenfluencerin" des Jahres.
Schönheit um der Schönheit willen? Nicht mit Domitila Barros. Der Aktivismus und das soziale Engagement sind für sie nicht nur unverzichtbarer Teil des Ganzen, darauf komme es eigentlich an, und sowieso liege "Schönheit" immer im Auge des Betrachters: "Schönheit ist für mich subjektiv. Es geht darum, sich in seiner eigenen Haut wohlzufühlen."
Literaturhinweis:
Domitila Barros (2024): Rebel Dreamer. Wie mich die Favela auf das Leben vorbereitete, um das wahre Glück zu finden. Berlin. Ullstein. 13,99 Euro. ISBN 978 3548068909.
Redaktion: Gundi Große
