Der "schauraum comic + cartoon", zentral zwischen der Dortmunder Bibliothek und dem Fußballmuseum gelegen, ist gerade mal 200 Quadratmeter groß. Vor fünf Jahren hat Alexander Braun in den leerstehenden Geschäftsräumen die erste Comic-Ausstellung präsentiert. Seitdem ist das kleine Museum zum Selbstläufer geworden. Die aktuelle "Simpsons"-Ausstellung konnte innerhalb der ersten zehn Tage schon mehr als 3.500 Besucherinnen und Besucher verzeichnen.
Viele Fans der gelben Anarcho-Familie aus den USA hätten überhaupt keine Vorstellung davon, wie aufwendig es sei, einen einzigen Zeichentrickfilm zu produzieren, sagt Alexander Braun, der von Haus aus Künstler und promovierter Kunsthistoriker ist. In der aktuellen Ausstellung präsentiert er viele Original-Drehbücher, -Storyboards und -Entwurfsskizzen und gewährt so einen Blick hinter die Kulissen der Trickfilmproduktion.
Für ihn selbst sind Comics seit vielen Jahren ein Herzensthema. 2011 hat er die German Academy of Comic Art gegründet, mit dem Ziel, die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Medium "Comic" hierzulande voranzubringen. Er selbst verfügt über eine einzigartige Sammlung – und über profundes Wissen, das er inzwischen in vielen Publikationen dokumentiert hat.
Ein handgezeichneter Comic sei ein echter Kunstschatz, sagt Alexander Braun. Die Geschichte der Comics von ihren Anfängen in den USA Ende des 19. Jahrhunderts bis heute halte noch viele Überraschungen bereit. Eine angemessene künstlerische Würdigung jenseits von "Pop"- oder "Unterhaltungskultur"-Kriterien ist für ihn längst überfällig.
Redaktion: Julian Troost