Jung. Kriminell. Erziehbar?
Seit mehr als 100 Jahren gibt es in Deutschland das Jugendgerichtsgesetz. Es regelt, dass bei kriminellen Jugendlichen der Erziehungsgedanke im Mittelpunkt steht. Doch immer häufiger werden härtere Strafen gefordert. Wäre das wirklich der richtige Weg? Oder hat sich der Fokus auf Erziehung bewährt?
Tarek ist gerade einmal zwölf Jahre alt, als seine kriminelle Karriere startet. Zuerst sind es nur Kleinigkeiten: Er lässt hier und dort Süßigkeiten mitgehen. Doch schnell werden die Dinge, die er "dreht", größer. Diebstahl, Raub, Körperverletzung, die Liste seiner Straftaten ist lang. Schließlich wird er zu einer Jugendstrafe verurteilt und kommt ins Gefängnis.
"Erziehung vor Strafe", das ist seit mehr als einhundert Jahren das Leitbild des deutschen Jugendgerichtsgesetzes. Doch der Erziehungsgedanke steht zunehmend auf wackeligen Füßen. Das liegt auch an der öffentlichen Stimmung gegenüber kriminellen Jugendlichen. "Schnellere, längere, härtere" Strafen werden da häufig gefordert. Doch was hilft wirklich gegen Jugendkriminalität? Was sind ihre Ursachen? Ein Blick in deutsche Gefängnisse, kriminelle Karrieren von Jugendlichen und Köpfe von Juristen.
Autor: Marius Elfering
Redaktion: Valentina Dobrosavljević