Tropfende Wasserhähne im ehemaligen Township Soweto in Johannesburg, Südafrika

Südafrika: Wassermangel in Johannesburg

Schon lange leiden die Menschen in Johannesburg darunter, dass jeden Tag stundenlang der Strom abgeschaltet wird. Seit einiger Zeit fällt zusätzlich immer wieder auch noch das Wasser aus. Stephan Ueberbach ist den Ursachen und Folgen dieses Mangels auf den Grund gegangen.

Anfang März waren ganze Stadtviertel in Johannesburg für 10 Tage und länger von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten. Um die größte Not zu lindern, hat der Staatsbetrieb "Johannesburg Water" 35 Tanklaster im Einsatz – ein Tropfen auf den heißen Stein.

Die Folgen des Wassermangels sind immens. Unternehmen müssen die Produktion drosseln, Dienstleister ihre Arbeit einstellen, Schulen die Kinder nach Hause schicken.

Private Haushalte sind gezwungen, nach Alternativen zu suchen. Trinkwasser aus dem Supermarkt wird zum Zähneputzen genutzt, die Toilette mit Wasser aus Swimmingpools gespült. Wer es sich leisten kann, lässt sich im Garten einen Brunnen graben.

Die Gründe für die Wasserkrise sind wie bei der Stromkrise hausgemacht: Die Infrastruktur ist marode, Korruption grassiert. Dazu kommen Sabotage und viel kriminelle Energie. Auch wenn viele der akuten Störungen mittlerweile behoben sind, reagieren die Menschen zunehmend genervt, und machen die Regierungspartei ANC für die Missstände verantwortlich.

Autor: Stephan Ueberbach

Redaktion: Lars Schweinhage

Südafrika: Wassermangel in Johannesburg

WDR 5 Neugier genügt - das Feature 22.03.2024 24:51 Min. Verfügbar bis 22.03.2025 WDR 5 Von Stephan Ueberbach


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