Portraitfoto von Peter Füglistaler

Von der Schweizer Bahn lernen – Peter Füglistaler

Personalausfall, Verspätung eines vorausfahrenden Zugs oder Störungen im Betriebsablauf: Die Deutsche Bahn hat ein Pünktlichkeitsproblem. Peter Füglistaler vom Schweizer Bundesamt für Verkehr mit Vorschlägen dazu, was die DB von der SBB lernen könnte.

2023 war jeder dritte Fernzug in Deutschland verspätet. Die Gründe sind dafür vielfältig: von Bauarbeiten an der Strecke über Personalmangel bis hin zu Verspätungen bei anderen Zügen. Ganz anders sieht es in der Schweiz aus. Dort kommen die Züge in 92,5 Prozent der Fälle pünktlich. Und das, obwohl dort ein Zug schon ab drei Minuten Verspätung als unpünktlich gilt.

Deutschland hat zu lange zu wenig für die Pünktlichkeit der Bahn getan, meint Peter Füglistaler, Direktor des Schweizer Bundesamts für Verkehr. Damit Züge verlässlich fahren, brauche es mehr als nur eine einzelne Maßnahme. In der Schweiz gibt es pro Einwohner mehr Geld für die Bahn, eine andere Taktung der Züge, und das Streckennetz ist anders strukturiert. Um Störungen zu verhindern und Verspätungen zu vermeiden, brauche es vor allem Reserven, betont Füglistaler – und zwar auf allen Ebenen, vom Personal bis hin zum Material.

Peter Füglistaler ist seit 2010 Direktor des Bundesamts für Verkehr (BAV) in der Schweiz. Vorher war er lange bei den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) tätig. Sein Spitzname lautet: "Bahnbeschleuniger". Wie Verspätungen bei der Bahn entstehen, warum sie oft so weitreichende Auswirkungen haben und was die Schweiz dabei besser macht als Deutschland– das bespricht Peter Füglistaler mit Moderator Ralph Erdenberger in der Redezeit.

Redaktion: Julian Troost und Moritz Folk

Von der Schweizer Bahn lernen – Peter Füglistaler

WDR 5 Neugier genügt - Redezeit 29.04.2024 24:30 Min. Verfügbar bis 29.04.2025 WDR 5


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