Von den einen als "experimentierfreudiger Theatermacher" angesehen, von anderen als "Klassik-Killer" oder "Theaterverhunzer" bezeichnet, gehörte er neben Regisseuren wie Peymann, Zadek und Stein zu dem Kreis von Theatermachern, die als Begründer des sogenannten Regietheaters gelten. Heyme, der Theater als einen der letzten gesellschaftlichen Freiräume ansieht, begann seine Laufbahn nach Assistenzen bei Erwin Piscator in Berlin und Paris. Schon eine seiner ersten Inszenierungen, sein Wiesbadener "Wilhelm Tell" im Jahre 1965, wurde ein Theaterskandal, machte den Regisseur schlagartig auch außerhalb Deutschlands bekannt. Heymes im "Tell" vorgenommene Annäherung des Stückes an die Nazizeit- so wurde etwa der Rütlischwur mit dem Horst-Wessel-Lied unterlegt-führte dazu, dass die Schweiz ihm die Einreise anlässlich der Übernahme einer Inszenierung in Zürich verweigerte und ihn stattdessen für 3 Tage inhaftierte. Es sollte nicht der letzte Skandal sein.
Redaktion:
Mark vom Hofe