Wilfried Hilker, ehemaliger Schiedsrichter und der erste, der in der Geschichte der Fußball-Bundesliga die rote Karte zog

Stand: 12.04.2024, 20:21 Uhr

An den 3. April 1971 kann sich Wilfried Hilker noch gut erinnern, obwohl es schon mehr als 50 Jahre her ist. Damals zog der junge Schiedsrichter in der Partie Eintracht Frankfurt gegen Eintracht Braunschweig zum ersten Mal in der Bundesliga die rote Karte. Fußballnationalspieler Friedel Lutz von der Frankfurter Eintracht flog vom Platz.

Von Andrea Kath

Sendehinweis: Erlebte Geschichten | 13. August 2024, 20.04 - 20.30 Uhr | WDR 5

Der studierte Ingenieur wurde eher widerwillig Schiedsrichter. 1930 geboren, trat Hilker mit zehn Jahren in den BV Westfalia Ahlen ein, um dort Fußball zu spielen. Dann kam der Krieg, danach sein Ingenieurstudium. Hilker spielte weiter Fußball, bis ihn eine Knieverletzung zum Aufhören zwang.

Schiedsrichter wurden damals händeringend gesucht, und Wilfried Hilker ließ sich überreden. "Wenn, dann richtig", sagte er sich und belegte Schiedsrichter-Lehrgänge. Er wurde nicht nur zu einem der besten Schiedsrichter der deutschen Fußball-Bundesliga, sondern pfiff für die FIFA-Fußballspiele auf der ganzen Welt. Viele Jahre hat er selbst dann Schiedsrichter ausgebildet.

Über Fußballkreise hinaus bekannt wurde Hilker, als er Fußballnationalspieler Gerd Müller im Dezember 1970 beim Spiel Hannover 96 gegen den FC Bayern wegen einer Tätlichkeit gegenüber Jupp Heynckes vom Platz stellte. Müller verpasste dadurch die Südamerika-Reise der Nationalmannschaft und wurde für acht Meisterschaftsspiele gesperrt.

Redaktion: Matti Hesse