Aber mal in Worte zu fassen, um was es dabei geht… da beginnen die Probleme. Um ein paar Resultate der Sendung vorweg zu nehmen: Kitsch ist immer, wenn auf die Tube gedrückt wird, auf die Tränendrüse, aufs Pathos-Pedal, auf die permanente Wiederholung eingängiger Phrasen (Adorno würde gesagt haben: Wiederholung ist Propaganda), etc. Keine Angst vor der Simplifizierung (was etwas ganz anderes ist als Einfachkeit) und davor, Ecken und Kanten einfach mal wegzuhobeln. Denn das ist ein anderes Resultat: Kitsch braucht Kunst. Er benutzt ihre Erfolgsrezepte und präsentiert sie als mundgerechte Happen. Aber um noch etwas vorwegzunehmen: in Folge zwei wird gezeigt, dass auch umgekehrt die Kunst den Kitsch braucht. Jetzt bitte die Taschentücher auspacken, es wird gefühlig…
* Georg Kreisler – Ich liebe Dich (aus Lola blau) – Topsy Küppers, Gesang
* Vicky Leandros – Ich liebe das Leben
* Tomaso Albinoni/Remo Giazotto – Adagio g-moll – Orchestre de Chambre Jean-François Paillard, Jean-François Paillard
* Johann Sebastian Bach – Es ist vollbracht (Johannes Passion) – Sebastian Kohlhepp, Altus; Akademie für Alte Musik Berlin, René Jacobs
* Tekla Bądarzewska-Baranowska – Gebet einer Jungfrau op 4 – Lang-Lang, Klavier
* Robert Schumann – Klavierquartett Es-Dur op 47, Andante cantabile – Alexander Melnikov, Klavier und Mitglieder des Jerusalem Quartetts
* Michel Legrand – Les Parapluies de Cherbourg, Finale (Filmmusik)
* Louis Armstrong – Uncle Satchmo’s Lullaby – Louis Armstrong und Gabriele Klonisch
* Franz Schubert – Leise flehen meine Lieder D957 (arrangiert) – Horea Chrishan, Panflöte und das Promenaden Orchester Ricci Ferra
Montage: Katja Teubner
Moderation: Frank Hilberg im Gespräch mit Ben Süverkrüp
Redaktion: Frank Hilberg