Ré Soupault wurde 1901 als Meta Erna Niemeyer im damaligen Bublitz (heute Bobolice) in Pommern geboren. Die Bauhausschülerin begann zu fotografieren, als sie ihren Mann, den französischen Surrealisten Philippe Soupault, auf Reportagereisen begleitete. Für sie war es nur eine ihrer vielen Aktivitäten: In Berlin montierte sie Experimentalfilme, in Paris entwarf sie Mode, schrieb für Zeitschriften, später für den Hörfunk.
Ré Soupaults Leben ist von Brüchen und Aufbrüchen gekennzeichnet: Berlin, Paris, Tunis, Nord- und Südamerika, die Schweiz und schließlich wieder Paris, wohin sie nach jahrelanger Trennung von ihrem Mann zu Philippe Soupault zurückkehrt. Das Feature gibt erstmals Einblick in unveröffentlichte Notizen aus dem Nachlass der Fotografin. Es beschreibt ihr Leben in Tunis an der Seite ihres Mannes, der im Auftrag der französischen Regierung einen Radiosender aufbauen sollte und die dramatische Flucht nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, die sie über Algier nach Amerika und schließlich in Jahre großer Einsamkeit führt.
Ré Soupault ist am 12. März 1996 im Alter von 95 Jahren in Paris gestorben.
Ausstrahlung am 12. März 2022 um 12.04 Uhr
Wiederholung am 13. März 2022 um 15.04 Uhr
Von: Conny Frühauf
Redaktion: Imke Wallefeld
Produktion: WDR 2006