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Porträt des norwegischen Opernstars Adrian Angelico

Die Melancholie des modernen Kastraten - Der norwegisch-samische Mezzosopran Adrian Angelico

Stand: 05.08.2021, 16:41 Uhr

Der norwegische Mezzosopran Adrian Angelico war bereits ein aufstrebender Opernstar als er sich entschied, seiner inneren Stimme zu folgen und auch äußerlich zum Mann zu werden. Die fluiden Geschlechterrollen in der Oper kommen ihm dabei entgegen.

Von Martin Hollmann

Die Rolle des Octavian in Richard Strauss‘ Oper "Der Rosenkavalier" stellt die herkömmlichen Geschlechterrollen in Frage: Für Sopranstimme geschrieben, tritt der junge Adelige als klassische Hosenrolle auf, in der er erfolgreich die Marschallin bezirzt - um nur kurz darauf wiederum als Frau verkleidet auch dem Baron Ochs gehörig den Kopf zu verdrehen. Der gefeierte Octavian-Interpret Adrian Angelico erweitert dieses ernste Spiel nun um eine zusätzliche Dimension. Mitten in seiner steilen Karriere als Mezzosopranistin wurde er zu einem der wenigen männlichen Trans-Opernsänger. Und lernte dabei, wie Octavian auf überholte Rollenmuster zu pfeifen.

Heute blickt er auf seine samischen Wurzeln und die samische Musik, den Joik. Und er erzählt von seiner besonderen Verbundenheit mit den barocken Kastraten, die musikalische Ausnahmeerscheinungen, aber immer auch gesellschaftliche Außenseiter waren.

Ausstrahlung am Samstag, 14.08.2021 um 12.04 Uhr
Wiederholung am Sonntag, 15.08.2021 um 15.04 Uhr

Von Martin Hollmann
Redaktion WDR: Leslie Rosin
Produktion: BR 2020