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Reisetagebücher und ein historisches Foto von Hans Posse mit Hitler. Aufgenommen am 18. Juni 1938 in der Dresdner Gemäldegalerie.

Das "Führermuseum" - Hans Posse und der Sonderauftrag Linz

Stand: 22.10.2021, 16:49 Uhr

Es sollte den Louvre übertreffen: Hitlers "Führermuseum“ in Linz. Die Bilder dafür kamen aus ganz Europa. Die zentrale Figur dabei war Hans Posse. Die nun vorliegende Auswertung seiner Reisetagebücher zeigt die Dimensionen dieses Kunstraubs.

Von Anja Reinhardt

Das Führermuseum - Hans Posse und der Sonderauftrag Linz

WDR 3 Kulturfeature 20.11.2021 54:44 Min. Verfügbar bis 19.11.2099 WDR 3 Von Anja Reinhardt


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Hans Posse, seit 1910 Direktor der Dresdner Gemäldegalerie, wurde 1939 Hitlers "Sonderbeauftragter“ für das gigantische Museumsprojekt in Linz. Ein Haus, das den Louvre übertreffen, das die Spitzenwerke der Kunstgeschichte zeigen sollte. Drei Jahre reiste Posse dafür durch ganz Europa. Die jetzt vorliegende Auswertung seiner Reisetagebücher zeigt das Ausmaß der Verstrickungen von Museen, Kunsthandel und Galerien mit dem NS-Regime. Denn die Bilder kamen mehrheitlich aus jüdischen Sammlungen, die beschlagnahmt wurden. Aber auch die Bilder, die angekauft wurden, kamen vielfach unter Zwang und unter Wert in die Depots der Nazis. Hans Posse zeigte sich von der beispiellosen Plünderung der europäischen Juden unbeeindruckt. Dabei war er bis 1939 selbst Opfer nationalsozialistischer Hetze.

Ausstrahlung 20. November 2021 um 12.04 Uhr
Wiederholung am 21. November 2021 um 15.04 Uhr

Von: Anja Reinhardt
Regie: Fabian von Freier
Redaktion: Leslie Rosin
Produktion: WDR 2021