Das "Führermuseum" - Hans Posse und der Sonderauftrag Linz
Stand: 22.10.2021, 16:49 Uhr
Es sollte den Louvre übertreffen: Hitlers "Führermuseum“ in Linz. Die Bilder dafür kamen aus ganz Europa. Die zentrale Figur dabei war Hans Posse. Die nun vorliegende Auswertung seiner Reisetagebücher zeigt die Dimensionen dieses Kunstraubs.
Von Anja Reinhardt
Hans Posse, seit 1910 Direktor der Dresdner Gemäldegalerie, wurde 1939 Hitlers "Sonderbeauftragter“ für das gigantische Museumsprojekt in Linz. Ein Haus, das den Louvre übertreffen, das die Spitzenwerke der Kunstgeschichte zeigen sollte. Drei Jahre reiste Posse dafür durch ganz Europa. Die jetzt vorliegende Auswertung seiner Reisetagebücher zeigt das Ausmaß der Verstrickungen von Museen, Kunsthandel und Galerien mit dem NS-Regime. Denn die Bilder kamen mehrheitlich aus jüdischen Sammlungen, die beschlagnahmt wurden. Aber auch die Bilder, die angekauft wurden, kamen vielfach unter Zwang und unter Wert in die Depots der Nazis. Hans Posse zeigte sich von der beispiellosen Plünderung der europäischen Juden unbeeindruckt. Dabei war er bis 1939 selbst Opfer nationalsozialistischer Hetze.
Ausstrahlung 20. November 2021 um 12.04 Uhr
Wiederholung am 21. November 2021 um 15.04 Uhr
Von: Anja Reinhardt
Regie: Fabian von Freier
Redaktion: Leslie Rosin
Produktion: WDR 2021